Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Ich bin ein 90er Kind und bin mit dieser Musik aufgewachsen. Ich trällerte als kleines Kind zu Christina Aguilera und den Destiny's Child vor dem Spiegel herum, und wollte so singen können wie sie. Heute sind es Namen wie Bon Iver, Feist, Dijon, Flock Of Dimes, Big Thief, La Force und viele mehr, die mich mit ihren künstlerischen Fähigkeiten beeindrucken und beeinflussen.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Technik ist wichtig, aber es ist nicht alles. Beim Singen geht es vor allem auch darum, den*die Zuhörer*in mit Emotionen und Authentizität zu packen. Diese versuche ich aus den Schüler*innen herauszukitzeln und intensiv daran zu arbeiten. Denn - wenn die Emotion stimmt, dann fällt auch die Technik leichter.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Ich habe seit ich klein bin immer und überall gesungen. Das Singen war für mich irgendwann nicht mehr wegzudenken. Als ich 10 Jahre alt war, bekam ich meinen ersten Gesangsunterricht von meinen Eltern geschenkt. Das war ein Highlight. Kurz darauf hatte ich meine erste Band, «Not Too Young». Dann ging's dann richtig los. ;)
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich benutze das Shure SM58, das Standard Mikrophon mit einem Top Preis-Leistungsverhältnis.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Die Leidenschaft für’s Singen hilft natürlich, mich zu motivieren. Manchmal gibts aber trotzdem Momente, wo sich das Üben doch eher als ein “Muss“ anfühlt. Dann versuche ich mich mit Hören von Musik in Stimmung zu bringen. Hilfreich kann auch eine unterstützende Raumakustik sein, damit das was ich übe, auch schön klingt. Mit Mikrofon und genügen Hall zu singen kann zum Beispiel einen grossen Unterschied machen.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf. Ich selbst bin mein Instrument und habe es immer mit dabei. Es gibt kein anderes Instrument, welches so persönlich und intim ist wie die eigene Stimme und auch diese gibt es nur einmal auf der Welt.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich lege grossen Wert darauf, mit meinen Schüler*innen eine vertrauensbasierte Beziehung aufzubauen und eine individuelle Unterrichtsatmosphäre zu schaffen. Für mich ist es die Grundlage dafür, frei singen und das stimmliche sowie musikalische Potential entdecken zu können. Es gibt kein richtig und kein falsch. Falsche Töne und Fehler sind für den Prozess ebenso wichtig wie Erfolgsmomente. Wichtig ist mir auch, dass die Freude an der Musik immer im Vordergrund steht.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Singen tut man mit dem ganzen Körper. Ein paar Lockerungs- und Atemübungen zu Beginn der Stunde, um auch den Körper ein wenig aufzuwärmen. Danach wird erst einmal ordentlich eingesungen. Was dann folgt ist je nach Schüler*in individuell. Ich möchte auf die Wünsche und Ziele der einzelnen Schüler*innen eingehen und an dem arbeiten, was für sie am wichtigsten ist.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Es gibt viele Gesangsübungen, die man sehr spielerisch gestalten kann, was bei Kindern sicher wichtig ist. Auch sollte die Songauswahl dem Alter angepasst und demnach nicht zu schwierig sein. Ihnen die Freude an der Musik sowie auch gute Tipps weiterzugeben ist Kernpunkt.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Das war der sechswöchige Popkurs in Hamburg. Da ist man zusammen mit etwa 30 anderen wunderbaren Musiker*innen und macht jeden Tag von morgens bis abends nur Musik. Man verliert sich während diesen Wochen in dieser Bubble, entwickelt verschiedenste Projekte und kann seiner Kreativität freien Lauf lassen.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Das war im Zürcher Hallenstadion, als Backgroundsängerin.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Mit Justin Vernon von Bon Iver.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Schwierig, schwierig. So spontan aus dem Bauch heraus vermutlich «i,i» von Bon Iver.
In welchem Zürcher Club würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ein grosser Traum ist das Red Rocks in Colorado.
Wenn’s eher bescheiden und in der Nähe sein soll, dann wäre das Montreux Jazz Festival das nächste Ziel.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Hunde. Familie & Freunde. Spaziergänge im Wald. Essen. Lieb sii mitenand.