Welche(r) MusikerIn hat dich am meisten beeinflusst?
Da gibt es viele aus unterschiedlichen Stilrichtungen, ich werde mich also auf ein paar beschränken. Angefangen bei Cannonball Adderley, Wayne Shorter und Eddie Harris zu Led Zeppelin, Radiohead und Meshell Ndegeocello. Mich fasziniert und berührt jeweils der unverkennbare Sound und Gestaltungswille dieser MusikerInnen und Bands.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Mit zuweilen auch einfachen Mitteln, Herz und Humor klingende Musik zu machen.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Tja, ich war nicht gerade eine fleissige Schülerin in meinen Jugendjahren, da ich aber schon sehr früh eine Musik-Afficionada war, autodidaktisch üben konnte und durch meine musikalischen „Ziehväter“ wie z.B. Roland Philipp, Marco Figini, Jeanpierre Schaller und Peter Wagner unterstützt wurde, klappte es dann doch, dass noch etwas aus mir geworden ist.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Tenorsax Selmer Mark VI, Berg Larsen Ebonit Mundstück und Vandoren JAVA 3 Blätter. Obwohl das mit den Blättern eine never ending story zu sein scheint... Sopransax Selmer Mark VI, altes Selmer Mundstück und dieselben Blättern. Ich mag diese beiden alten Hörner sehr, habe sie schon lange und hoffe, dass sie mir nie von einem Traktor überfahren werden! Das Material schwingt perfekt und zudem hat wohl jeder und jede mit der Zeit eine persönliche Beziehung zu den eigenen Instrumenten.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Freude am Klang, die Zusammenarbeit mit tollen MusikerInnen, nicht zu enge Formen und Vorgaben.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Das Saxophon ist sehr nahe an der menschlichen Stimme und ein sehr dynamisches Instrument. Somit hat es auch etwas wie Singen und Geschichten erzählen mit dem Instrument.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Gutes Unterrichtsklima, positive Bestärkung.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Je nach SchülerIn, jedoch kommen diese Elemente fast immer vor: Aufwärmen, an Songmaterial arbeiten, Songs spielen, vielleicht etwas Technik, falls möglich Improvisation.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Ganz ähnlich wie bei Erwachsenen, Kinder haben jedoch oft noch eine kürzere Konzentrationsfähigkeit, das muss man berücksichtigen. Auch ist das hoffentlich positive Erlebnis mit der Musik und der Lehrperson bei Kindern sehr wichtig. Ich arbeite bei einigen Kindern mit dem Lehrmittel „Hören, Lesen, Spielen“.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Vielleicht mein speziellstes Erlebnis war in Japan, da haben wir bei den Akrobatik-Flug-Weltmeisterschaften mit einem Saxophon-Quartett vor 30'000 Menschen gespielt. Wir vier kleine Punkte in einer riesigen Arena, die Leute sind total ausgeflippt, völlig verrückt!
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Das war wohl im Stadion in Japan, haha! Ansonsten auf mehreren Open-Air Bühnen in der Schweiz.
Mit welcher Musikerin oder welchem Musiker würdest du gerne einmal spielen?
Zum Glück durfte ich schon immer mit ganz tollen MusikerInnen spielen. Da gäbe es aber noch einige andere, jedoch haben die so gute MusikerInnen, dass ich da wohl nicht zu Ruhm und Ehre kommen werde. Nichtsdestotrotz würde ich sehr gerne einmal mit Meshell Ndegeocello spielen. Wie schon oben erwähnt faszinieren mich ihr Gestaltungs- und Veränderungswille, ihr Timing und ihre Konzepte.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Zwei müssten es schon sein: Wayne Shorter, speak like a child und D’Angelo, Voodoo. Sound, Komposition und Groove.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich spiele sehr gerne im Dachstock und im Rössli in Bern, zudem im LeSinge und im Moods.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Freunde, Kochen, Natur, Kultur, Pferde und sonst alle möglichen Viecher.