Prendre des cours de chant, chant et piano et chant et guitare avec

Julie Fahrer

Gesang Jazz und Pop / Kleinperkussion / Bandcoaching / Kleingruppen / Komposition

Julie Fahrer setzt ihre Stimme gekonnt als Instrument ein. Mal mit Text mal ohne, immer mit hoher Präsenz und starken Emotionen. Sie erhält als Musikerin für verschiedenste Projekte Anfragen, schreibt eigene Kompositionen und spielt verschiedene Instrumente.

portrait de Julie Fahrer

Lieu

Mühlebrücke 14
2502 Biel

Instrument

Chant, chant et piano et chant et guitare

Style musical

Jazz, pop, soul et musique improvisée

Niveau

Débutant, Avancé et Professionnel

Lanuge

Allemand, anglais et français

Âge

Julie Fahrer enseigne aux enseignant•e•s à partir de 18 ans

Interview avec Julie Fahrer

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Schwierige Frage. Aber Ella Fitzgerald ist eine der wichtigsten Personen. Sie verkörpert für mich stark den Jazz als gemeinschaftliches Musizieren und ausloten der Grenzen. Sie benutzt ihre Stimme als Instrument und macht daraus etwas ganz Einzigartiges. Ich habe das Gefühl, jeder Musiker stand gerne mit ihr auf der Bühne, dies bewundere ich sehr. Enorm inspirierend, eine Art Idol, auch menschlich gesehen, ist Wayne Shorter. Sein Spiel und seine Kompositionen sind für mich immer wieder ein 'Aha-Erlebniss'.

Was kannst du mir gesanglich besser beibringen als alle anderen LehrerInnen?
Ich werde mit dir in die Tiefe der Musik eintauchen. Zum Singen benötigt es noch viel mehr als eine schöne Stimme. Je mehr du über Geschichten und Klänge lernst, umso spannender und lebendiger wird dein Ton, dein Ausdruck. Dein Körper soll die Musik spüren und deine Stimme dir als Sprachrohr dienen.

Wie hast du singen gelernt?
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Als Tochter von Musikereltern war die Musik immer da. Meine Mutter sang auf der Bühne mit mir hochschwanger im Bauch. Manchmal habe ich das Gefühl schon da zu lernen angefangen zu haben. Auf jedenfall habe ich Singen durchs Singen gelernt. Schon als Kind sang ich mit meiner Mutter an diversen Hochzeits- und Apéroveranstaltungen im Duo. Erst zu Beginn meines Studiums an der Jazzschule Basel habe ich begonnen mich mit der Stimmpflege und -technik auseinanderzusetzen. Ich denke ich lerne irgendwie immer neu dazu, verändere mich und somit auch meinen Ausdruck. Ausdruck ist für mich sehr wichtig.

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich singe mit meinem Beta 58A an Konzerten. Dieses Mikrofon ist vergleichsmässig billig und ich bin im Vergleich mit anderen damit total zufrieden. Es ist nicht empfindlich und wiedergibt die Höhen der Stimme schön. Unterwegs habe ich, wenn kein PA vorhanden, einen AER Compact 60 als Verstärker dabei. Dieser ist sehr kompakt und handlich, zudem kann ich meine Stimme so einstellen wie ich es mag, mit etwas Höhen für die feinen Sounds der Stimme wie Konsonanten und Luft, und ein bisschen Hall. Viel Freude bereitet mir auch das Spiel mit dem Delay Flashback x4. Eigentlich ist das ein Gitarren-Delay, funktioniert aber für die Stimme super und macht grossen Spass!

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Der Ehrgeiz gute Musik zu machen. Musik ist etwas, wunderschönes, luftiges und vergängliches. Du singst einen Ton und schon verschwindet er irgendwo im All. Das ist manchmal hart. Wenn ich singe, dann will ich alles geben, den Moment voll ausschöpfen, Momente Momente sein lassen und diesen Moment möglichst oft erleben.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Die Stimme gilt als Brücke zwischen Geist und Körper. So direkt wie mit der Stimme kann kein Instrument Gefühle ausdrücken. Die Stimme trägst du immer bei dir, jeder hat körperlich die Voraussetzung zu Singen und jeder hat seine ganz eigene einzigartige Stimme. Beim Singen hat man seinen Körper total frei, wenn man möchte kann man die Hände etc als Rhythmusbegleitung hinzunehmen.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich arbeite gerne effizient mit meinen SchülerInnen. Die Zeit die wir haben soll dir weiterhelfen und dich inspirieren auch zu Hause Musik zu machen. Mir liegt es sehr am Herzen, dass du weisst wie du deine Stimme benutzen sollst und du dein Körperbewusstsein weiterentwickelst. Ich arbeite oft mit dem Rhythmus. Oft Klatsche, Schlage oder Laufe ich den Rhythmus zusammen mit meinen SchülerInnen um die Essenz eines Grooves zu erfassen über den man singt.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Mir ist es wichtig, dass man eine Chance hat im Unterricht anzukommen. Es gibt verschiedenste Arten, wie man in kurzer Zeit zu sich selbst findet, seinen Körper und Atem wahrnimmt. Dann folgt das Wecken der Stimme welches je nach Tagesbedarf in mehr oder weniger anspruchsvolle technische Übungen überleitet. Sei es Gehörschulung, wie zum Beispiel kleinere Improsequenzen oder stimmtechnische Übungen für die Flexibilität der Stimme. Was danach folgt, hängt vom jeweiligen Schüler ab. Ich nenne dies jeweils den Hauptteil. Mir ist es ein Anliegen und die Anforderung an mich, dass in der Stunde richtig Musik gemacht wird. Das ist es was uns immer wieder zeigt warum wir weiterkommen wollen mit unserem Instrument.

Wie gehst du bei Kindern vor?
Mit Kindern gehe ich bestimmt spielerischer vor. Es gibt einige, auch stimmtechnische und -pflegende Übungen die durch Geschichten und Figuren gut durchgeführt werden können. Ich denke, Kinder brauchen gewisse Rituale. Das heisst einen klaren Fahrplan. Jetzt Einsingen, dann Spielen, zum Schluss ein Ausklingen. Mit Kindern macht es immer Spass wenn man zusätzlich zum Gesang Bewegungen ausführen kann wie Tanzen, Klatschen, Stampfen.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Ich hatte die Chance für ein halbes Jahr nach Begues in der Nähe von Barcelona in einem Musikerhaus zu wohnen. Da waren lauter spannende und ambitionierte Musiker. Den Tag durch konnte ich üben worauf ich Lust hatte und am Abend gabs meist Jamsessions in der Stube. Dort war die Musik so selbstverständlich und doch hoch geschätzt. Mir hat diese Zeit viele tolle Momente der Musik gegeben und ich habe viel gelernt.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Ich bin ambitioniert meine Musik zu spielen und die ist weit weg vom Mainstream und den wirklich grossen Bühnen. Jazzfestivals sind aber immer ein tolles Ereignis mit sehr aufmerksamem Publikum und toller Stimmung. Ich hatte die Gelegenheit u.a. mehrmals am Jazzfestival Basel, im Bejazz in Bern, am Schaffhausener Jazzfestival, am Arosa Sounds und im Moods zu spielen. Spannend sind natürlich auch immer Konzerte im Ausland sowie in Aarhus/DK im Musikhuset, in Grahamstown/SA am National Festival Of Arts und in den grossen und Teils pompösen Bühnen verschiedener Theater während einer Tournée in Spanien und Portugal. Ein weiteres grosses Konzert, bühnentechnisch wie auch musikalisch gesehen, war ein Orchesterkonzert mit dem Komponisten Guillermo Klein im Volkshaus in Basel.

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Marilyn Mazur, ihr Verständnis für Klang, Rhythmus und deren Platzierung ist einmalig. Mit ihr würde ich mich sehr gerne mal treffen.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Gilberto Gil, Unplugged. Was für eine Band und Grooves! Dem leichten, sanften Gesang von Gilberto Gil könnte ich wochenlang zuhören.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Mir sind kleinere einzigartige Orte am liebsten. Orte an denen ich meinen Zuhörer*innen in die Augen schauen kann und ihre Stimmungen aufgreifen und sie einladen kann, sich in die entstehende Musik zu vertiefen. Mir gefällt es sehr in einem akustischen Set zu spielen. Der akustische Sound, die Atmosphäre, das genaue Hinhören. Es gibt in der Schweiz ein Openair Festival in den Bergen, das Cosmo Jazz. Da würde ich gerne mal spielen, draussen in der Natur, umgeben von ehrfürchtigen Bergen.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Natur, Aufrichtigkeit.