Welche(r) MusikerIn hat dich am meisten beeinflusst?
Boards Of Canada sind Musiker, die mich faszinieren, seit ich sie zum ersten Mal hörte. Ihre Ästhetik, ihr Umgang mit Klangfarben, ihre düstere aber wundervolle Stimmung haben mich sehr beeindruckt und sie sind in jeder meiner Playlists.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Das Instrument im ganzheitlichen medialen Kontext zu sehen. Wie spielen Interpretation eines Stücks, Aufnahmetechnik, Mixing, Mastering, ästhetische Idee und Medium ineinander?
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Ich habe seit ich 8 Jahre alt war, Klavierunterricht bei verschiedenen Lehrern genommen. Das Spielen in einer Band hat mein Bezug zum Instrument sehr verändert und mich weitergebracht. Ich liebte es, fortissimo zu spielen. So laut, dass meine Familie das Klavier in das hinterste Zimmer im Haus verbannte!
Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst?
Meist finde ich beim Improvisieren und Ausprobieren einen spannenden Klang oder eine spezielle Mischung der Sounds, um die herum ich einen Song bauen kann. Dann gehe ich methodisch vor. Entweder ich arbeite am Klangmaterial oder an der Komposition, erst am Schluss wird dann gemischt. Diese Aufteilung hilft mir, mich nicht zu verzetteln.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Klavier, Synths, Drummachines, div. Hardware, Software und mit Field-Recording-Mikrophonen.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Ich kann sehr gut nach Gehör spielen. Das half mir, Stücke auswendig zu lernen und gab mir einen intuitiven Zugang zum Klavier.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Eine unglaubliche Zugänglichkeit und Bandbreite. Es gibt für jede und jeden etwas zu entdecken, was einem Spass macht. Von Debussy zu Schönberg über John Cage zu Mozart.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich orientiere mich an einem bestimmten Ziel. Welches Stück willst du spielen? Welchen Stil? Ich zeige dir Übungen, die dir auf dem Weg dahin helfen. Ich will die Werkzeuge bereitstellen, die dir auch beim selbstständigen Üben helfen, um weiterzukommen und deinen musikalischen Weg frustfrei zu verfolgen.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Meine Musikstunde teilt sich auf in 1. Üben von Techniken und Grundfertigkeiten und 2. Arbeiten an spezifischen Stücken. Diese beiden Teile ergänzen sich gegenseitig.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Kinder haben oft einen sehr bestimmten Zugang zum Spielen und Üben. Bei ihnen ist Spielen und Üben oft ein und derselbe Prozess. Deshalb spielen wir und üben portionenweise das, was für die jeweiligen Stücke gebraucht wird. Das ergänze ich mit den nötigen Fingerfertigkeiten und Grundtechniken.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker und warum?
Die Plattentaufe von meiner Band «In Limbo» in der Bar59 in Luzern war einfach ein wahnsinniges Erlebnis. Wir hatten eine brechend volle Bude und legten einen geilen Auftritt hin. Danach feierten wir bis in die Morgenstunden mit all unseren Freundinnen und Freunden.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Der Dachstock in Bern und ein Auftritt in einem Wald.
Mit welche(r)m MusikerIn würdest du gerne einmal spielen?
Mit Club Arielle. Die Energie von jungen Bands ist total ansteckend und mir gefällt ihre Power.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Tool – 10’000 Days. Dieses Album könnte ich jeden Tag hören.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ein Ambient-Set in der Natur oder ein klassisches Konzert unter einer Brücke.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich koche 40 verschiedene Sorten Pasta. Und esse alle Sorten die es gibt.