Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Als Kind habe ich The Beatles, Creedence, Stones und andere 60ger Jahre Bands gehört. Damals fand ich, dass diese Musik alles verändert hat. Ich habe die Welt neu entdeckt. Später habe ich Frank Zappa, Jimmy Hendrix, Led Zeppellin, King Krimson, Yes, Kiss, Jeff Beck, Dire Straits und The Police viel Aufmerksamkeit geschenkt. Nach dem Studium an der Jazzschule Bern wurde ich aufmerksam auf Wes Montgomery, Pat Metheny, John Scofield usw. Ich bin Fan von Wes Montgomery (ich bin kein Fusion Freak, kanns aber ein bisschen spielen). Heute höre ich auch gerne Grunge, Punk und Hip Hop. Der Stil ist eigentlich egal, mich interessiert der Künstler, oder auch nur das Stück.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Schwer zu sagen, ich kenne die anderen Lehrer nicht :-) Ich bin klar und praktisch. Ich bevorzuge die Umsetzung der Theorie in die Praxis. Ich finde es nicht gut, den Schüler mit theoretischen Infos zu überfluten. Ist dies der Fall, ist es für den Schüler frustrierend.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Mein Bruder (10 Jahre älter ) hatte mit 18 J. eine Beatles Cover Band. Ich hatte bis dahin kein Interesse gezeigt zu spielen. Als ich 10 Jahre alt war, war ich an einer Schülerparty und sah, dass die Mädchen ihre ganze Aufmerksamkeit ein paar Jungen, welche Gitarre spielten, schenkten. Ich ging nach Hause und bat meinen Bruder mir „Express-Unterricht“ zu geben. Zwei Wochen später spielte und sang ich an der darauf folgenden Schülerparty – und gewann die Aufmerksamkeit meiner Kollegen. Von da an veränderte sich mein Leben. Es war viel einfacher mit Leuten in Kontakt zu kommen, mein soziales Umfeld wurde grösser und ich wurde wichtiger für meine Freunde. Aus diesem Grund begann ich meine Gitrarre als „Zauberstab“ zu sehen, welcher meine Realität veränderte, und im Laufe der Jahre, in kritischen Momenten, immer wieder als Instrument für die Lösung anstehender Probleme hervorging. – Eben wie ein Zauberstab.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Da ich verschiede Stile spiele, variiert das immer wieder. Tango spiele ich auf einer normalen klassischen Gitarre. Akustisch oder mit einem normalen Mic. Folk spiele ich mit einer Taylor mit Piezo oder einer Lehle Interface auf einem AAD Verestärker mit Chorus. Rock mit einem Combo Bogner; Jazz auch mit einer Dene.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen und warum?
Dreiklänge: sehr intensiv geübt. (Umkehrungen und verschiedene Tonleitern). Das schafft ein sehr guter und praktischer Blick aufs Griffbrett und es kling auch super!
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Der Fakt, dass sich die Noten in der Reihenfolge auf den Seiten finden ist ein physisches Phänomen. Das lässt den Verdacht aufkommen, dass die Gitarre von Gott erbaut worden ist. In der Praxis jedoch geht es um die Flexibilität die ein Instument mit sich bringt. Harmonische, melodische und rhythmische Eigenschaften – praktisch und optisch spektakulär für den Zuschauer.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Dass der Schüler bekommt, was er will und auf kreative Übungen. Versteht und kreiert der Schüler selber, läuft alles von alleine und die Stunde ist lustig und "easy" zu gestalten.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Erst begrüssen, stimmen, small talk, Aufgaben kontrollieren, spielen, Probleme fokussieren. Erklären, das Neue spielen und nochmals genauer erklären, falls notwendig. Ziele setzen, und schlussendlich erläutere ich klar, was und wie der Schüler üben soll.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Wie oben erwähnt, nur sind die Themen andere.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Da gibt es Verschiedene. Ein cooles davon war: Als ich meinen ersten Jam im Zürcher B- Flat hatte, war ich bekannt als Kellner der Beiz mit Jazz Konzerten, dem "Gusto Mundial“. Ich war jedoch regelmässig am Auftreten an der Jazzschule und hatte bereits viel Erfahrung von Buenos Aires her im Studio, Produktion, Komposition und Live spielen. Als ich spielte waren jedoch viele überrascht (vor allem die Gitarristen :-)). Das Tolle daran war, dass ich mich sofort in die Zürcher Musikszene integriert fühlte. In meiner Erinnerung war das eine schwungvolle Phase – es folgten viele Anfragen für verschiede Projekte - eben wieder der Zauberstab!
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Die Hauptbühne des St. Gallen Open Airs.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Jeff Beck, Marck Knopfler - weil ich das Gefühl habe, dass mein Stil zu ihnen passt.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Zoot Alloures - Frank Zappa, Impressions - Wes Montgomery, Taconeando -Roberto Grela y Anibal Troilo
In welchem Zürcher Club würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Tango im Silbando, Rock im Helsinski, Jazz im Moods
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Familie, Freunde…