Roger Colomé

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Als Klavierspieler ich habe immer die älteren bewundert, wie z. B. Daniel Barenboim und Marta Argerich. Sie haben eine tolle Klaviertechnik und haben alles und überall gespielt. Als Sänger suche ich immer die Sänger*innen die mich bewegen, wie z.B. Konstantin Krimmel oder Lea Desandre, die haben eine beeindruckende Kontrolle über ihre Stimme.  

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Die Kombination von Klavier und Gesang ist vorteilhaft für beide Disziplinen: Für Gesang als Begleitung, aber auch mein Klavierunterricht profitiert durch meine Vielseitigkeit.

Wie hast du singen gelernt?
Während meinem Klavierstudium habe ich in einem Chor gesungen. Bei einer Probe war eine Lehrerin anwesend, die mich dann fragte, ob ich Lust auf Gesangsunterricht hätte. Nach zwei Monaten Gesangsunterricht gab ich mein erstes Konzert an der Schule. Seither liebe ich den Gesang.  

Auf welchem Equipment spielst du heute und warum?
Zu Hause habe ich ein Klavier aus zweiter Hand.

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Meine Disziplin und meine Liebe für die Musik.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Mit dem Gesang erzählt man dem Publikum eine Geschichte. Da man den Menschen direkt gegenübersteht, muss man eine Verbindung zum Publikum aufbauen.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Gelungener Unterricht basiert auf guter Kommunikation zwischen Lehrperson und Schüler*in. Deshalb ist es sehr wichtig für mich, einen Kommunikationskanal mit dem*der Schüler*in zu finden. Gesangsunterricht ist anspruchsvoll, da wir innere Muskeln benutzen, die wir zuvor noch nicht mal kannten.

Wie baust du deine Musikstunden auf?Wenn der*die Schüler*in schon Erfahrung hat, versuche ich zuerst zuzuhören. Dann plane ich, in welche Richtung unsere Arbeit gehen soll. Ich analysiere Stärken und Schwächen und und finde ein Ziel für den Unterricht.

Wie gehst du bei Kindern vor?
Mit Kindern versuche ich immer wieder ein Gegengewicht zwischen Lernen und sich zu amüsieren zu finden. Jüngere Kinder haben oft noch nicht die Stimme, mit der sie später einmal singen, deshalb steht die Vermittlung von allgemeinem Musikverständnis im Vordergrund. Das Klavier ist Kindern einfacher beizubringen, weil sie sehen, wie ich spiele und das nachahmen können.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Für mich war es umwerfend, als ich "La Boheme" als Solist in Barcelona sang. Im ersten Jahr des Bachelor Studiums hatte ich die Gelegenheit, zusammen mit dem jungen Simphony Orchestra von Katalonien zu singen.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Palau de la Música Catalana / Teatro de la Maestranza de Sevilla.

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Ich würde sehr gerne unter der Leitung von Jordi Savall singen. Jordi Savall ist ein sehr bekannter Dirigent der alten Musik aus Katalonia und ein Vorbild für fast alle katalanischen Musiker*innen.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Matthäuspassion, Aufnahme von Herrewege mit Collegium Vocale Gent. Ich finde die Matthäuspassion ein Stück, welches das Publikum zum Nachdenken bringt, auch wenn es nicht religiös ist.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Es ist das Opernhaus in Barcelona und ein grosses Ziel meiner Karriere.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich liebe es in der Natur zu sein und gehe deshalb gerne in die Berge wandern.