Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Das war in meinen Jugendjahren Roland Philipp, ein schweizer Saxophonist. Ich hörte mir zuerst voller Begeisterung seine CD's an. Bald darauf besuchte ich regelmässig Konzerte und er bereitete mich schlussendlich auf das Musikstudium vor und brachte mich in die Welt des Jazz und Funk. Er war mein erster Mentor. Danach kamen noch von viele weitere Musiker die mich beeinflusst haben.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ich kann dir beibringen, wie du einen eigenen Sound und deine eigene musikalische Stimme findest.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Ich habe viel zu CD's improvisiert. Die erste CD war eine Funk CD einer meiner Lieblingsbands aus dieser Zeit. Das motivierte mich am meisten. Ich besuchte natürlich wöchentlich den Saxophonunterricht an der Schule, doch das Improvisieren zu CD's motivierte mich am meisten.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele ein Selmer Balanced Action (Tenorsaxophon), ein Francois Louis Mundstück und La Voz Blätter, da meine musikalische Stimme, mein "Sound" dadurch am besten gefördert wird und mir diese Kombination sehr gut liegt. Das ändert sich jedoch regelmässig, da ich immer auf der Suche nach der best möglichen Ausrüstung bin um meine Spielart zu optimieren. Never ending story...
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Geduld. Als ich gelernt habe mit Geduld zu üben, machte ich intensivere Fortschritte. Dazu die tägliche Übe-Disziplin, die entspannt und gleichzeitig konzentriert sein soll.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Das Feeling wenn ich die Klappen gepresst halte und einen Ton spiele und das ganze Horn beginnt zu vibrieren. Die ausgewogene Vibration über das ganze Horn ist unersetzbar.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich versuche individuell auf jeden Schüler einzugehen und dessen Ziele und Ansprüche zu fördern. Dabei versuche ich den Schüler stets zu fordern ohne ihn zu überfordern. Spass und das angenehme Unterrichtsklima sind mir sehr wichtig!
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Zuerst spielen wir ein, damit das Saxophonblatt gut schwingt und das Saxophon und der Körper warm werden. So wie das Aufwärmen beim Sport. Dann individuelle Einspiel-Übungen. Anschliessend Stücke erlernen, üben, erarbeiten oder weiterentwickeln. Je nach Niveau des Schülers kommen zusätzlich Harmonielehre, Gehörbildung und Rhytmik dazu.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Ich zeige den Kindern die GrundlegendenTechniken des Saxophon-Spiels und des Blattlesens. Ich schaue auf eine gute Körperhaltung, damit der Schüler zu Beginn weg die richtige Technik erlernt. Ich mache musikalische Spiele und Übungen und versuche kreativ und spielerisch mit den Kindern zu arbeiten. Dazu gehört zum Beispiel das Imitieren von Tieren oder ähnlichem, was die meisten toll finden. Auch leichte Rhytmische Übungen folgen schnell durch Klatschen oder singen.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Die tollsten Erlebnisse passieren meistens auf der Bühne. Ich habe schon so viele inspirierende Momente auf der Bühne erlebt. Z.B. wenn ich mit super tollen Musikern auf der Bühne stehen darf und dann dieses Flashgefühl hochkommt durch die Musik. Ein aktuell einschneidendes Erlebnis war sicherlich auch, dass ich einen Atelieraufenthalt erhalten habe und ein halbes Jahr in Paris leben durfte um dort an mir als Musiker und an Kompositionen und Projekten zu arbeiten.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Letzten Sommer in Russland habe ich z.B. in Krasnojarsk auf einer riesengrossen Bühne gespielt mit meinem Trio. In der Schweiz war es das KKL.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Da gibt es hunderte. Ich würde sehr gerne mit Leuten aud Amerika spielen wie Jeff Ballard oder Larry Grenadier, weil ich deren Spielweise unglaublich bewundere und wertschätze. Ich könnte mir auch Tourneen mit grossen Popstars vorstellen.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
"A Love Supreme" von John Coltrane. Da dies eine der vollkommensten Platten für mich ist und die nie langweilig wird.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich spiele sehr gerne im Moods in der Schweiz. Ich würde gerne mal im Village Vanguard in New York auftreten.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Familie und Freunde, das Leben selbst als Inspirationsquelle, Literatur und das Reisen in andere Länder.