Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Gesanglich ist Lizz Wright mein grösstes Vorbild. Vor allem auf Live-Aufnahmen in ihrer früheren Zeit (ca. 2003 – 2011) begeistert sie mich mit ihrer warmen Ausstrahlung und ihrer vollen, tiefen und beweglichen Stimme.
Was kannst du mir gesanglich besser beibringen als alle anderen LehrerInnen?
Ich denke, dass eine meiner Stärken als Gesangslehrerin ist, dass ich genau hinhöre und versuche, dir Übungen und Tricks mitzugeben, die dir gerade jetzt helfen und auf dich zugeschnitten sind. Denn genau das macht mir grossen Spass: zusammen herauszufinden, was man aus deiner Stimme herausholen kann, wo deine Stärken liegen und wie du dich mit deiner Stimme immer wohler und im Ausdruck freier fühlen kannst.
Wie hast du singen gelernt?
Ich war schon als Kind sehr begeistert vom Singen und sang so oft und wo immer ich konnte, beispielsweise auf dem Weg zum Kindergarten. Ich lernte das Singen vor allem durch das Nachahmen von Sängerinnen, die ich mochte. Meine Eltern hatten eine CD von Whitney Houston, zu der ich in meinem Zimmer stundenlang mitsang. Später im Studium konnte ich von den Inputs meiner Gesangslehrerinnen, insbesondere von der Stimmbildungs-Expertin Martina Bovet enorm profitieren.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich habe ein Kondensator- Mikrofon (Beta 87A) von Shure, mit welchem ich sehr zufrieden bin.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Als Kind und Teenager war es einfach die pure Begeisterung für Musik und ich wollte unbedingt so singen können wie meine Idole. Später in der Ausbildung, als das Hobby sich in einen Beruf zu verwandeln begann, halfen mir mein Ehrgeiz und erreichbar gesetzte Ziele z.B. „am Tag X haben wir eine Band-Probe, dann will ich meinen Part können“. Nun bin ich auf neugieriger Entdeckungsreise meiner eigenen Stimme. ;)
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Es schwingt im eigenen Körper und hat eine unglaubliche Kraft, Gefühle zu transportieren.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Es ist mir wichtig, dass die Atmosphäre herzlich und humorvoll ist und sich jede/r willkommen fühlt. Jede/r SchülerIn kommt mit einer ganz anderen Ausgangslage in den Unterricht und hat individuelle Bedürfnisse und Ziele. Darauf möchte ich mit Offenheit und Klarheit eingehen, um gemeinsam motivierende und erreichbare Ziele zu setzen. Gesangstechnik, das Verstehen der eigenen Stimme sowie das gemeinsame Musik machen nehmen viel Platz ein.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Zuerst machen wir ein paar Lockerungs – und Dehnübungen für den Körper und singen uns ein, danach geht's los mit dem Singen von Liedern und dem Feilen an der Stimme. Entweder wählen die SchülerInnen selber Lieder aus, oder ich mache Vorschläge. Ich habe einen Plan im Hinterkopf, den ich aber nach Wunsch flexibel anpassen kann.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Hmmm...Kinder sind so unterschiedlich! Ich schau, wer da vor mir steht und dann entscheiden wir uns gemeinsam für ein stimmiges Programm. Mit viel Fantasie und Spielfreude!
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Am schönsten sind für mich die Momente, in denen ich mich gesanglich frei und in meinem Ausdruck authentisch fühle. Ich liebe es, wenn Musik ein Gemeinschaftsgefühl auslöst, weil alle Anwesenden gerade andächtig zuhören oder tanzen oder lachen. Das kann an einem Konzert oder auch in einer Probe passieren.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Das Moods in Zürich.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Ich würde gerne mit dem Percussionisten Jeff Haynes spielen, weil er beim Begleiten von Sängerinnen (Cassandra Wilson, Lizz Wright, etc.) unglaubliches Feingefühl beweist und eine wahnsinns Energie hat.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Schwierig schwierig, Ich glaube, ich würde „Dreaming Wide Awake“ von Lizz Wright mitnehmen – wenn ich diese Musik und ihre Stimme höre, fühle ich mich wohl und irgendwie Zuhause.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich habe keinen Lieblingsclub, aber wenn ich mal wieder im Moods in Zürich spielen könnte, würde ich natürlich nicht nein sagen. ;)
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Beziehungen – Freunde, Familie. Ich gehe Lindy Hop tanzen, beschäftige mich mit Ernährung, Nachhaltigkeit und bin gerne in der Natur.