Welche(r) MusikerIn hat dich am meisten beeinflusst?
Auf der einen Seite sicher Franz Schubert und Igor Stravinsky. Schubert wegen seiner Fähigkeit, mit wenigen Mitteln seine Musik derart präzise und stark auf emotionaler Ebene zu formen. Stravinsky hat mich sehr beeinflusst durch seine rhythmisch packende und oft auch brachiale Orchestermusik. Grooven auf hohem Niveau! Auf der anderen Seite sind Namen wie Dream Theater, Gentle Giant, D’Angelo und Snarky Puppy zu nennen. Ebenfalls unter dem Motto „grooven mit Niveau“, wenn auch in musikalisch verschiedenen Ecken.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Wenn du mit mir am Klavier sitzt, dringen wir gemeinsam zum Kern der Musik vor. D.h. wenn man einen Teil in einem Stück mega super findet, dann schauen wir gemeinsam, was da abgeht. Damit du das nachher in deinen musikalischen Werkzeugkasten legen kannst, um damit zu komponieren, zu improvisieren oder schlicht Musik tiefer wahr zu nehmen. Wenn wir zusammen deine Musik anschauen, dann werde ich dir auf deinem kompositorischen Weg beistehen und diesen mit dir schärfen und auch erweitern.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Mit sieben Jahren habe ich das erste Mal Klavierunterricht bei meinem Grossvater gehabt. Ich hatte jedoch keine Lust, die Notenschrift zu lernen und hatte darum alles nach Gehör gelernt. Damit es keiner merkt, musste ich aber immer fleissig in die Noten schauen. Ist natürlich schnell aufgeflogen und wir haben gewechselt auf Basics der Musiktheorie am Klavier, was mir schnell ermöglichte zu improvisieren und Lieder zu begleiten.
Auf welchem Equipment spielst du heute und warum?
Auf einem Yamaha S90XS, da mein analoges Klavier nicht durchs Treppenhaus der derzeitigen Wohnung gepasst hat. Für alles Kompositorische arbeite ich mit Finale, Cubase, Notenpapier und dem guten alten Bleistift.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen und warum?
Wenn ich ein konkretes Ziel vor Augen habe, dann gebe ich alles, weil ich der Überzeugung bin, dass es klappen muss. Das gibt mir einen enormen Ansporn und eine grosse Ausdauer im üben. Ohne Ziel bin ich jedoch, ganz ehrlich, eine ziemliche Pfeife im üben.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Wenn wir diese Frage auf die Komposition und Musiktheorie beziehen, dann ist der Vorteil, dass du alles was du lernst, auf die verschiedensten Instrumente und Stilrichtungen adaptieren kannst. Es macht Sinn, am Klavier zu beginnen, aber wenn du die Theorie dahinter gecheckt hast, kannst du es locker z.B. auf die Gitarre adaptieren. Da kann ich auch helfen kann.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Das Wichtigste ist mir, den SchülerInnen nicht meine musikalischen oder kompositorischen Ideen aufzuzwingen. Ich möchte wie gesagt helfen, die eigenen zu finden/zu festigen und die Ideen musikalisch genau so zu formulieren, wie man es sich vorstellt.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Das hängt ganz von den Bedürfnissen des/der zu unterrichtenden ab. Am liebsten arbeite ich aber an konkreten Dingen und nahe an der Praxis. Willst du Popsongs begleiten, schauen wir an Beispielen an, was sie ausmacht und was die Gemeinsamkeiten sind. Möchtest du Stücke schreiben, tauchen wir zusammen in deine Arbeiten ein und polieren sie auf Hochglanz. Ich verstehe meine Musikstunden in der Regel eher als coaching.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Ich versuche auch Kindern auf Augenhöhe zu begegnen und heraus zu finden, was sie musikalisch packt und mitreisst. Wichtig scheint mir hier, dass der Musikunterricht nicht zu einer Pflicht für das Kind wird, sondern dass es durch Freude an der Sache zu Eigeninitiative motiviert wird.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker und warum?
Schwierig. Eines war sicher, als ich letztes Jahr an einem Festival in der Mongolei gespielt habe. Wir haben in einem Duo ein Stück von mir auf einem den Mongolen heiligen Berg in der Wüste gesungen. Die Musik in dieser unglaublich weiten Natur zu spielen, war schlicht überwältigend. Als wir fertig waren, wollte uns eine ältere mongolische Dame ein Lied singen und alle Einheimischen die da waren, haben nacheinander in das Lied eingestimmt. War fast ein bisschen kitschig, aber wunderschön!
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Ebenfalls letzten Sommer in der Wüste Gobi. Das ist eine verdammt grosse Bühne!
Mit welche(r)m MusikerIn würdest du gerne einmal spielen?
Mit Helge Schneider, weil ich mich krümmen würde vor lachen.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Da müsste ich mir ein sehr wechselhaftes Mixtape machen!
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Hängt mega vom Projekt ab und von der Akustik und dem Ambiente, die jeweils optimal wäre.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Kochen, Squash und mir liebe Menschen.