Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Mozart, Satie, Feist, Camille und Tom Waits. Wegen ihrem Umgang mit Melodien und Emotionen und dem feinschichtigen aber durchdringenden Aufbau ihrer Musik. Je mehr man die Musik hört, desto mehr hört man darin.
Was kannst du mir gesanglich besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Zur eigenen musikalischen Sprache zu finden, den eigenen Stil zu entwickeln, sowohl gesanglich als auch im Songwriting.
Wie hast du singen gelernt?
Gesungen hab ich schon immer für mich selber als Kind, Klavier habe ich mir im Alter von 5 Jahren nach Gehör selber beigebracht, Gitarre habe ich bei einem tollen Lehrer auch nach Gehör gelernt. Ich habe auch stets Songs nachgespielt, die ich vom Radio auf Tonbandkassetten aufgenommen habe. Auf diese Weise habe ich Songstrukturen schnell zu verstehen gelernt. Am prägnantesten war aber meine Synästhesie (ich nehme Töne als Farben wahr), so lernte ich eigentlich alle Instrumente nach Farben spielen und nicht nach Noten.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Shure KSM9 Mikrophon, weil es glasklar klingt und die Stimmfarbe genau so wiedergibt, wie sie ist. Eine Furch Akustikgitarre mit Nylon Saiten, weil sie butterweich zu spielen ist und einen schönen sanften Klang hat. Island Ukulele, weil es keinen süsseren erfreulicheren Klang gibt, als den dieses Instrumentes. Neuerdings bin ich auch im Besitz einer Loopstation Boss RC-300 und habe grossen Spass daran!
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Neugier, Interesse, Liebe zur Musik und Durchhaltevermögen.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Mein Instrument ist meine Stimme und jede Stimme ist einzigartig.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Auf die Wünsche der SchülerInnen einzugehen bezüglich Songs, Stil und Zielen. Es ist wichtig, an einem Strang zu ziehen.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Meist mit Einwärmen, sei das ein kurzes Einsingen oder eine körperliche Übung wie zum Beispiel Stretching. Je nach dem, was der Schüler/die Schülerin gerade braucht. Danach arbeite ich an der Gesangstechnik, dem gewünschten Song oder am eigenen Song des Schülers/der SchülerIn. Manchmal gehört auch Musik hören dazu um gewisse Themen besser verstehen und vermitteln zu können.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Mit Kindern gehe ich spielerisch ans Musik machen heran. Da ich 15 Jahre lang Pfadi Leiterin war, bin ich mir einen kreativen und phantasievollen Umgang mit Kindern gewohnt. Es macht grossen Spass Kinder mit ihren eigenen Arten und Denkensweisen zu unterrichten.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Für mich ist jedes einzelne Konzert das ich gebe ein wahnsinnig tolles Ereignis. Ich liebe es Musik zu teilen. In bester Erinnerung bleiben mir aber die Konzerte am Jazzfestival Montreux, im Kaufleuten Zürich und eine Konzertserie, die ich in Grenada (Karibik) spielen durfte - auf einer unbewohnten Insel ohne Strom. Das Publikum ist mit Booten angereist.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Die grössten Bühnen waren bisher der Kaufleuten Festsaal, das Volkshaus Zürich, das Bierhübeli Bern, das Gurtenfestival Bern und das KKL Luzern.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Mit Jack Johnson, weil er liebt und lebt was er spielt. Und wie ich gerne mal in seiner Heimat Hawaii spielen möchte. Tom Waits wäre auch nicht schlecht. ☺
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Gonzales- Solo Piano Deluxe Edition
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Am liebsten spiele ich im Papiersaal Zürich, im Kaufleuten Zürich und in der Konzepthalle 6 Thun. Ein Traum von mir ist es, einmal im Grossen Saal in der Tonhalle zu spielen - dort wo ich als fünfjähriges Kind mein allererstes Konzert überhaupt gesehen habe. Dieser Saal ist für mich magisch und fast wie ein zweites Zuhause.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich reise unheimlich gerne und so oft es geht! Auch schreibe ich viel, zeichne Comics, koche und esse gern.