Maria Kublashvili

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?

- Maria Callas: geniale Performance

- Joan Sutherland: geniale Virtuosität

- Renata Scotto, Mariella Devia, Operndiven, georgische Volksmusik, diverse Popkünstler

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ich bringe eine umfassende internationale Ausbildung mit in den Unterricht. Ausserdem habe ich vielseitige Bühnenerfahrung an der Seite berühmter Sänger*innen gesammelt und kenne mich mit den Problemen, die das Sänger*innenleben mit sich bringt, aus.

Ich habe intensive Erfahrung mit georgischer Volksmusik an der kulturellen Basis und der besonderen Vokaltechnik und kenne mich aus, worin sie sich fundamental unterscheidet vom klassischen Gesang. Das erweitert das Spektrum meines Unterrichtes für alle möglichen Gesangsstile und Techniken.

Wie hast du singen gelernt?
Mein Talent zu Singen wurde sehr früh von Haus aus gefördert. Bereits mit drei Jahren sang ich in Gruppen und als Solistin. Ich hatte schon sehr früh Gesangsunterricht. So konnte sich meine Stimme entwickeln und ich wurde auf Tourneen mitgenommen.

Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Ich habe einige Lieder geschrieben. Zuerst den Text zu schreiben und ihn dann zu vertonen mit der Melodie fiel mir nicht leicht. Also habe ich immer den Text und die Musik gleichzeitig geschrieben und das gelang mir gut. 

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele Klavier seit meiner Kindheit und ab und zu ein wenig Gitarre. Das Klavier spiele ich an Konzerten, um georgische Lieder zu begleiten und ich versuche möglichst, meine Schüler*innen auf dem Klavier zu begleiten. Die Gitarre spiele ich gelegentlich an Konzerten. 

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Ich fühle mich meiner Stimme und meinem Talent verpflichtet. Es ist mein alltäglicher Antrieb, mich immer weiter zu verbessern. Das erfordert Durchhaltevermögen und Geduld.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Jeder Mensch ist einzigartig. In der Stimme bildet sich das ganze Wesen, seine Seele und sein Denken ab. Jeder Mensch ist körperlich verschieden gebaut und daher ist jede Stimme einzigartig. Mein Wesen, mein Charakter spiegelt sich in meiner Stimme und meiner Stimmfarbe wider. 

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich versuche ganzheitlich heran zu gehen. Ich analysiere alles, angefangen vom stimmtechnischen Entwicklungsstand bis zur Körperhaltung und psychischer Verfassung und Einstellung. Der Dialog ist wichtig und sich in den Schüler hineinzuversetzen

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Auf keinen Fall schematisch, sondern immer individuell auf die jeweilige Tagesverfassung des/der Schülers/Schülerin eingehen und variabel sein mit den technischen Übungen. Lockerungsübungen, Aufwärmübungen, Atemübungen und erst dann zur Literatur übergehen. Auf keinen Fall Technik am Stück, weil das u.U. die Motivation zur Interpretation nimmt. Wenn das ganze Stück gesungen wird, möglichst nicht durch ständige Unterbrechungen den Flow zerstören. 

Wie gehst du bei Kindern vor?
Das ist eine eigene Methode, möglichst spielerisch und nicht belehrend, nicht zu ernst und  zu anstrengend sein. 
Spielerisch singen lernen. Ich fördere gerne früh die Talente und fordere das Mitmachen und eigenständige Aktivität. Die kindliche Stimme braucht besondere Aufmerksamkeit, da sie sensibel und zerbrechlich ist. Gepaart wird das mit Grundlagen der musikalischen Früherziehung.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Die Konzerte in Taiwan haben mich sehr beeindruckt, die Begeisterung des Publikums gab mir das Gefühl, mehr geschätzt und anerkannt zu werden. Musik ist eine internationale Sprache, die überall Enthusiasmus auslösen kann. Das hat mich sehr beeindruckt und war ein grossartiges Erlebnis.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
St. Margarethen Open Air Bühne mit 70000 Zuschauer*innen, wo ich die Königin der Nacht aus zwölf Meter Höhe gesungen habe. 

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Ich würde gerne mit Jonas Kaufmann und Plácido Domingo auftreten, weil ich sie als Sänger sehr schätze. 

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Eine Mischung der georgischen Volksmusik mit Hamlet Gonashvili. Diese Musik kann Tote zum Leben erwecken, so sehr berührt sie die Herzen. 

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
An der Metropolitan Opera, La  Scala di Milano und im Covent Garden würde ich gerne singen, aber das grosse Kunstereignis kann auch auf einer kleinen Bühne stattfinden, wenn die richtigen Leute zusammenkommen.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Die Verankerung in meinem familiären Umfeld, das auch vor allem von der Musik geprägt ist.