Welche(r) MusikerIn hat dich am meisten beeinflusst?
Karen Carpenter. Ich war ungefähr 6 Jahre jung, als mir mein Vater ein Song von The Carpenters abspielte. Ich war hin und weg. Ihre Stimme hatte einen so starken Erkennungswert und eine Einzigartigkeit, die mein Interesse für Gesang weckte. Ich versuchte die Songs möglichst originalgetreu nachzusingen. Diese Stimme inspiriert mich bis heute noch und ich höre diese alten Klassiker weiterhin.
Was kannst du mir gesanglich besser beibringen als alle anderen LehrerInnen?
Ich bringe dir bei, deine Stimme bewusster einzusetzen. Aber immer so, dass sie deine eigene Stimme bleibt und dass du damit jeden Song zu deinem eigenen machen kannst.
Wie hast du singen gelernt?
Ich nahm als Kind auf Kassettli meine Lieblingssongs auf. Da waren ganz viele Girl-, Boygroupsongs und 90ies-Hits drauf ;) Ich zwang dann die ganze Familie, diese zu hören, als wir in die Ferien fuhren, damit ich mitsingen konnte. Anfangs wollte ich die Autofahrt spannender machen, aber bald wurde das Mitsingen das Wichtige daran und ich entwickelte eine grosse Leidenschaft fürs Singen. Mit 12 Jahren hatte ich meine erste Gesangsstunde. Ich habe bis heute nicht aufgehört Gesangsunterricht zu nehmen, und auch nicht mit dem lauten Mitsingen im Auto =).
Welches Equipment verwendest du?
Meine Stimme, mein Sennheiser-Mikrophon, das ich beim allerersten Konzert dabei hatte, und mein Roland-Piano, das ich mir dank meinen ersten Gigs kaufen konnte.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Ich habe immer daran geglaubt, dass das Üben, auch wenn nur wenig, aber regelmässig ist, sich irgendwann auszahlt. Ich bin immer dran geblieben, auch wenn ich nicht jedes Ziel von Anfang an und wie geplant erreicht habe. Rückblickend erkennt man die Fortschritte, die immer grösser werden und niemals aufhören.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Ich habe es immer dabei. Es passt sich automatisch meiner Stimmung und meinen Gefühlen an, alleine darum bleibt es facettenreich und authentisch. Darum ist es auch wichtig, dass man die Stimme mit Geduld und Achtung benutzt.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Das Wichtigste ist, das Potential des Schülers zu erkennen, und ihn in seiner Einzigartigkeit zu unterstützen und ihn zu begleiten. Jede Stimme bringt etwas mit sich, sich entwickeln und wachsen kann. Mein Ziel ist es, dass die Schüler ihr Potential selbst erkennen und daran glauben. Zudem achte ich sehr darauf, dass sie sich im Unterricht mit mir wohlfühlen und sich ein Vertrauensverhältnis entwickeln kann.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Einsingen und Technik, sowohl als Übung, wie auch bei den Songs. Ich arbeite gerne an der Improvisation und der Eigengestaltung der Songs und schätze Vorschläge und Inputs der Schüler.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Sie sollen möglichst viel Spass haben und Musik machen. Es ist wichtig, dass sie ihre Stimme und ihr Potential kennen lernen. Mit Kindern versuche ich also ganz viel zu singen. Ich passe die Übungen und Songs an, damit sie den Gesang mit Freude erleben, ohne die Stimme dabei zu strapazieren.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Ich konnte vor ein paar Jahren ein Benefizkonzert für die Unicef organisieren. Ich durfte nicht nur als Musikerin dabei sein. Ich war auch verantwortlich für die Bands, die Tontechniker, die Werbung - sprich für alles, was ein gelungenes Konzert braucht. Es war eine grosse Herausforderung und nicht immer einfach. Doch auch die anstrengenden Momente waren aufregend und schliesslich wurde alles ein Riesenerfolg. Das war ein tolles Erlebnis. Jeder Auftritt, jeder Gig ist jedoch etwas Einmaliges!
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Kongresshaus Zürich
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Mit John Legend! Ich liebe seine Musik, seine Stimme, seine Ausstrahlung und Tiefgründigkeit und und und... =)
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Eine Patent Ochsner Platte. Ich höre sie eigentlich eher selten, aber wenn ich einen Song höre, dann kann ich diesen x Mal hintereinander abspielen und ich höre jedes Mal etwas neues, entweder im Text, bei den Instrumenten oder den Stimmen. Ich kann die Songs in fast jeder Situation und Stimmung hören und hatte bei einem P.O. Song niemals das Bedürfnis, „weiter“ zu drücken, wenn ich meine Songs auf Shuffle-Modus höre.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
An so vielen Orten wie möglich!
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Familie und Freunde, mein Studium an der Pädagogischen Hochschule und die vielen kleinen Dinge im Leben, die den Alltag aufpeppen.