Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Joni Mitchell, Radiohead, Stevie Wonder, Nick Hakim, Moses Sumney, Björk, Tirzah, Rozi Plain, Kae Tempest, Luke Temple, Sharon Van Etten, Adrienne Lenker, Sufjan Stevens, Blur, Cat Stevens.
Stimmen wie wie die von Sängerinnen Nina Simone, Lizz Wright, Erykah Badu, Norma Winston, Sidsel Endresen, Gretchen Parlato oder Becca Stevens. Instrumentaler Jazz von Keith Jarrett, Herbie Hancock, Brad Mehldau, Robert Glasper, Gerald Clayton, Ambrose Akinmusire.
Zudem hatte ich eine Hip Hop Phase mit A Tribe Called Quest, Black Sheep, Pharcyde und Jurassic 5, sowie eine Trip Hop Phase mit Lamb, Morcheeba, Portishead, Massive Attack, Tricky, Air.
Was kannst du mir gesanglich besser beibringen als alle anderen LehrerInnen?
Ich kann dir helfen, deinen eigenen Klang und Ausdruck in der Stimme und im Songwriting zu finden. Gemeinsam erarbeiten wir Lieder, die du in die Stunde mitbringst oder Songs, die du selber geschrieben hast. Gerne zeige ich dir auch, wie man mit der Stimme improvisiert. Falls du Lust hast, deine eigenen Stücke zu komponieren und dich auf einem Instrument beim Singen selber zu begleiten, kann ich dir weiterhelfen. Ich schreibe meine eigenen Songs mit der Hilfe von Gitarre, Klavier, Bass und Cello. Ebenso kann ich dich mit meiner Erfahrung unterstützen, wenn du dich auf eine Studiosession oder Aufnahmeprüfung vorbereiten willst.
Wie hast du singen gelernt?
Wir haben von klein auf zuhause viel gesungen und musiziert. Meine Grossmutter war eine leidenschaftliche Sängerin und mein Vater ist Pianist, er hat sich hauptsächlich um die Kinderbetreuung gekümmert, während meine Mutter als Lehrerin arbeiten ging. So bestand ein Grossteil meiner Kindheit aus Improvisation und Musik, darüber schätze ich mich sehr glücklich. Mit 15 Jahren habe ich dann in einer Schüler*innenband Gitarre gespielt und gesungen und angefangen, das Singen auch auf der Bühne zu machen.
Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst?
Oft habe ich eine Melodie mit bestimmten Harmonien, die mir gefallen. Dann suche ich nach Lyrics. Oder es ist umgekehrt: ich habe die Worte, das Thema, und daraus fliesst die Melodie, dann die Harmonien und der Rhythmus. Vieles entsteht auch einfach beim improvisieren mit losen Worten, singend, an einem Instrument. Das kann Gitarre, Bass, Klavier, Cello oder Banjo sein. Dabei brauche ich auch oft elektronische Effekte. Ich lese grundsätzlich viel und gerne, was mich inspiriert und auf neue Textideen und Inhalte bringt, die ich dann musikalisch umsetze.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele eine Fender Telecaster Gitarre und einen Fender Mustang Bass, hab ein altes Hohner Pianet, eine akkustische Martin Gitarre, ein Cello, ein Banjo sowie ein Klavier und einen kleinen Yamaha Reface Synth zuhause. Das ist meine Grundausstattung worauf die meisten meiner Songs entstehen. Häufig bin ich aber auch im Studio bei Freunden wo es noch eine Vielzahl mehr an Synths und Gear gibt. Zum singen brauch ich meistens ein einfaches SM58 Mikrofon, da ich auf vielen verschiedenen Bühnen mit Band auftrete und ein anspruchsloses Mik wie dieses dafür geeignet ist.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Neugierde. Die Lust, Neues zu entdecken und auszuprobieren hat mich immer weiter gebracht. Und das Wissen-Wollen, wie die eigene Stimme im Kern klingt, wenn man all die Layers von aussen abstreifen kann, all das was einen unterbewusst und bewusst beeinflusst. Plus - wenn man Freude hat an dem, was man macht, lernt man schnell und wird dabei nicht müde.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Die Stimme ist das Instrument, das jeder Menschen in sich trägt. Deshalb ist sie auch ein sehr intuitives Instrument. Das gefällt mir. Die Stimme verrät sehr viel über uns.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Nach meiner Erfahrung funktioniert Lernen am besten nach dem Lustprinzip. Worauf hast du Lust? Was macht dir Freude? Wohin möchtest du kommen? Dann ist es ein bisschen wie eine Fahrt mit dem Bus von A nach B: Auf dem Weg zum Ziel gibt es verschiedene Haltestellen. Diese Haltestellen werden wir zusammen im Unterricht definieren. Ich gebe mir Mühe, ein Lernumfeld zu gestalten, in dem du dich wohl und sicher fühlst, das dich inspiriert und bestärkt. Lernen ist etwas sehr individuelles, deshalb gibt es für mich keine vorgefertigten Rezepte, die für alle gelten.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Das kommt ganz auf die individuellen Bedürfnisse an. Häufig starten wir mit Lockerungsübungen, um im Raum anzukommen und den Alltag loszulassen. Es ist ein bisschen wie Stimmmeditation, mir gefällt dieser Teil, man kommt im Moment an und entspannt sich. Nach dem Aufwärmen widmen wir uns einem Song, den du lernen willst oder an einem eigenen Lied von dir. Am Schluss schauen wir, wie weit wir gekommen sind und woran du zu Hause weiter üben kannst bis zur nächsten Stunde. Je nachdem machen wir Begleitaufnahmen, zu denen du daheim dann allein singen kannst oder kleine Videos von Gitarrenpickings, an denen du dich orientieren kannst.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Bei Kindern finde ich es vor allem wichtig, die grundlegende Lust und Neugierde an der Musik hervor zu kitzeln und zu fördern. Häufig geht es weniger um ein konkretes Ziel als vielmehr darum, die Welt der Musik zu erkunden und Freude daran zu haben.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Die Tour für den Release meines Albums « Flowers And Fences » im Herbst 2023 die mich und meine Band auf zahlreiche Bühnen im In- und Ausland gebracht hat. Wir haben in der Deutsch- und Westschweiz gespielt, gaben Konzerte in London, Paris sowie Belgien und Deutschland. Überall kam es zu tollen Begegnungen mit dem Publikum nach den Konzerten, diese Verbundenheit zu spüren, die Musik kreieren kann, ist für mich das schönste.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Für mich ist die Grösse nicht das ausschlaggebende Element oder etwas, worauf ich besonders stolz wäre. Mir ist es wichtiger, an Orten zu spielen, wo die Menschen mit Herz und Seele dabei sind und etwas auf die Beine stellen, woran sie glauben. Ich mag etwa das Mokka Thun, die Cornish Bank in Falmouth (England), den Humbug Club Basel, das One Of A Million Festival oder das Fri-Son in Fribourg.
Mit welchem(r) MusikerIn würdest du gerne einmal spielen?
Kae Tempest, Cleo Reed, Sharon Van Etten, Adrianne Lenker wären Wunschkandidat*innen.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Carneval des Animaux von Camille Saint-Saëns oder Tramp von Sharon Van Etten.
Auf welcher Bühne spielst du am liebsten?
Auf der, der ich noch nie war :)
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Zeit zu verbringen mit Freund*innen und Familie, draussen in der Natur sein, Gemüse anpflanzen und kochen, reisen und neue Orte und Menschen kennenlernen. Zudem lese und schreibe ich sehr gerne, Politik, Philosophie und Psychologie interessieren mich.