Welche(r) MusikerIn hat dich am meisten beeinflusst?
Phu, schwierig zu sagen, da ich in verschiedenen Genres zuhause bin. Früher waren es eher Whitney Houston oder Pink, aber auch Patent Ochsner, Janis Joplin, Aretha Franklin oder Miriam Makeba. Zudem habe ich auch Oper gesungen. Heute lasse ich mich mehr von Musikern im Pop/Singer-Songwriter-Bereich inspirieren wie z.B. Rachael Yamagata, Lizz Wright oder Adele.
Was kannst du mir gesanglich besser beibringen als alle anderen LehrerInnen?
Ich denke, dass ich durch mein breites Spektrum an Stilbereichen viele unterschiedliche Aspekte betreffend Technik und Interpretation in den Unterricht einbringen kann. Ein Song wird erst dann interessant, wenn er auch spannend interpretiert wird. Mit unterschiedlichen Dynamiken und Stimmfarben… und vor allem mit ECHTHEIT und EMOTIONEN!! Ein Song muss zu deinem Eigen werden, erst dann berührt er!
Zudem habe ich durch meine frühere Tätigkeit als Physiotherapeutin ein grosses Wissen über den menschlichen Körper, welches ich in den Unterricht einfliessen lassen kann und welches es mir ermöglicht, ganzheitlich zu arbeiten.
Wie hast du singen gelernt?
Ich habe bereits als Kind diverse Instrumente erlernt und gesungen. Nach einem Musical-Projekt an meiner Schule begann ich mit 16 Jahren Gesangsunterricht zu nehmen und zwei Jahre später erhielt ich mein erstes Engagement als Solistin im Musicalbereich. Da hat es mir definitiv „de Ärmel iezoge“! :-) Seither habe ich mich nebst meiner Tätigkeit als Sängerin in diversen Bands, Musicals und Orchestern bei verschiedenen Lehrern weitergebildet sowie meine Ausbildung am "Winterthurer Institut für aktuelle Musik" (WIAM) absolviert.
Welches Equipment verwendest du?
Hmm, das ist sehr unterschiedlich, da je nach Engagement oder Band ein anderes Equipment benötigt wird.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Hilfreich beim Üben sind sicher eine gewisse Regelmässigkeit, damit die Kondition beim Singen aufgebaut werden kann, Geduld, wenn mal etwas nicht auf Anhieb klappt und die Leidenschaft fürs Singen. Am Besten wählt man Songs, die einem persönlich gefallen, aber dem momentanen Stand der Stimme gerecht werden. Wenn du zu schwierige Songs wählst, geht die Freude am Üben schnell verloren, weil es dann nur ein riesen „Chnorz“ ist. Ich persönlich übe am effektivsten, wenn ich ein Ziel vor Augen habe. Das mag ein Konzert sein oder auch die nächste Bandprobe. Das Üben im stillen Kämmerlein mag manchmal mühsam sein, aber das darauffolgende Zusammenspiel mit anderen Musikern lässt alles vergessen und macht einfach nur happy… :-)
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Die Stimme ist etwas Einmaliges. Bei jedem klingt sie wieder anders und sie ist in unglaublich vielen Arten einsetzbar. Man kann eine persönliche Note reingeben und nach Herzenslust experimentieren. Alles ist möglich: Jauchzen, lachen, weinen, schimpfen, nachdenken, erzählen... Es gibt schlicht keine Grenzen! Hauptsache rauslassen, was in einem steckt! :-)
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich achte darauf, dass der Schüler seine eigenen Wünsche einbringen kann und ich ihm nicht meine Vorlieben aufzwänge. Er soll sich frei entwickeln, verschiedene Dinge ausprobieren und seinen musikalischen Weg finden. Wenn jemand „bühnenreif“ ist, vermittle ich ihn gerne in passende Projekte und berate ihn auf der Suche nach seinem musikalischen Weg. Wichtig finde ich, dass die Schüler ein Ziel vor Augen haben. Deshalb organisiere ich regelmässig Schülerkonzerte (freiwillig) und biete zusätzlich eine Gesangsgruppe an, damit die Schüler auch das mehrstimmige Singen entdecken können.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Das kommt auf die Wünsche des Schülers an. Grundsätzlich beginne ich mit der Atemschulung. Daraufhin folgen verschiedene technische Übungen, um die Stimme auf den nachfolgenden Song vorzubereiten und dann wird an den einzelnen Stücken rumgetüftelt, gehobelt und geschliffen.. :-)
Wie gehst du bei Kindern vor?
Bei Kindern gestalte ich den Unterricht spielerischer, damit der Spass im Vordergrund steht und starre Technikübungen nicht die Freude am Singen nehmen.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Das war bei einem Konzert mit dem „Christoph Walter Orchestra“. Die unglaubliche Wucht der Bläser beim Song „Rolling on the river“ von Tina Turner hat mich fast umgehauen und von einem ganzen Orchester begleitet zu werden war schlichtwegs eine tolle Erfahrung!
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Das war die Walenstadter Seebühne, als ich beim Musical „Tell“ engagiert war. Sie war 13 Meter hoch, 60 Meter breit sowie 30 Meter tief und stand unmittelbar am Ufer des Walensees. Jeden Abend konnten wir die wunderschönen Sonnenuntergänge mit Aussicht auf den Walensee und die Churfirsten bestaunen.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Hmmmm, schwierige Frage… Da kann ich keinen Bestimmten nennen. Aber die Begleitung durch ein ganzes Orchester würde ich gerne wieder einmal erleben.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Die Platte mit dem Kinderlied „Die Affen rasen durch den Wald, der eine macht den anderen kalt, die ganze Affenbande brüllt: Wo ist die Kokosnuss, wo ist die Kokosnuss…lalalala..“ :-)
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Da kann ich keinen konkreten Club nennen. Ich liebe kleine Kellertheater mit heimeiligem Ambiente. Oder spezielle Orte wie Flusskonzerte auf einem Floss oder ähnlichem.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich gehe gerne nach draussen in die Natur, entdecke mit meinem GA oder Velo neue Orte, träume vor mich hin, schmiede neue Pläne, backe, koche, lese, mache Sport, treffe Freunde…