Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst und warum?
Am meisten beeinflusst hat mich wahrscheinlich mein Vater. Durch seine Hörgewohnheiten bin ich erst dazu gekommen, selbst gute Musik zu hören. Der Musikgeschmack eines Einzelnen ist meist in der Erziehung verankert. Ich Stelle immer wieder fest, dass meine Schüler*innen, die gute Musik hören, dies meist von ihren Eltern mit auf den Weg bekommen haben.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Eine meiner Stärken ist es, die Freude am Instrument weiterzugeben. Ich versuche, wenn immer möglich, schwierige Inhalte spielerisch zu vermitteln. Mir ist es wichtig, dass meine Schüler*innen mit einem guten Gefühl aus jeder Lektion gehen, dass sie Freude an unserem gemeinsamen Unterricht haben und ihnen das Instrument Spass bereitet.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Aus einer Musikerfamilie stammend, kam ich schon sehr früh mit der Welt der handgemachten Musik in Kontakt und habe schon als kleiner Junge auf Kochtöpfen herumgetrommelt. Mit vier Jahren bekam ich ein "Fisher Price" Schlagzeug aus Plastik zum Geburtstag und ein Jahr später das erste richtige, kindergerechte Drumset.
Wie gehst du vor, wenn du selbst einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Meistens gefällt mir ein Element so gut, dass ich diesem ein Stück widmen möchte. Dabei kann es sich um einen rhythmischen, melodischen oder harmonischen Faktor handeln. Oft komponiere ich auch nach dem Zufallsprinzip und habe daraus sogar ein Spiel entwickelt, in dem man alle Bestandteile eines Stücks mit Würfeln eruieren kann. Mit "Composing Dice" können sehr interessante rhythmische und melodische Ideen entstehen, auf die man auch als fortgeschrittener Komponist nur schwer kommen würde, da viele von uns auf Grund ihrer Hörgewohnheiten mit einer gewissen Voreingenommenheit ans Werk gehen.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Aktuell spiele ich auf einem akustischen Adoro Custom Drum Set und arbeite mit Kontaktmikrofonen, die ich an Becken und Trommeln anbringe, um meinen Sound mithilfe von Gitarreneffekten zu erweitern. Ich mag es akustische und elektrische Klänge miteinander verschmelzen zu lassen, benutze aber keine Elektronik im herkömmlichen Sinne. Alle meine Effektquellen sind analog.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Meine Neugier! Ich versuche immer wieder unbekannte Wege zu gehen, neue Setups auszuprobieren und bin immer auf der Suche nach neuen Sounds.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Schlagzeug ist einfach das coolste Instrument da draussen, jeder weiss es, wenige geben es zu :-)
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Musikunterricht soll Freude bereiten. Gleichzeitig ist es mir sehr wichtig, dass meine Schüler*innen als musikalische Individuen weiterkommen, Fortschritte erzielen und produktiv sind. Diese Faktoren in einem gesunden Gleichgewicht zu halten, ist meine Berufung.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Jede Unterrichtsstunde sollte so gut es geht individualisiert werden. Nicht jede Schüler*in hat dieselben Bedürfnisse. Jede Lektion sieht somit etwas anders aus. Wenn möglich, versuche ich folgende Themen in meine Stunde einfliessen zu lassen: Improvisation, Technik, Form und Interpretation. Groove und Fills aus verschiedenen Stilrichtungen und das Wichtigste überhaupt: Das Musizieren.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Bei Kindern versuche ich, wenn immer möglich, Inhalte auf spielerische Art und Weise zu vermitteln. Aus diesem Grund habe ich meine Masterthesis an der HKB dem Thema «Lernspiele im Instrumentalunterricht» gewidmet. Ebenfalls habe ich eine weitere Diplomarbeit zum Thema «Schlagzeugunterricht für Kinder im Primarschulalter» verfasst und mich intensiv mit dieser Altersstufe und einem altersgerechten Musikunterricht befasst. Kindern in erster Linie den Spass am Schlagzeugspielen zu vermitteln, ist für mich der Schlüssel für eine langzeitige Motivation am Instrument.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Der schönste Moment ist für mich, wenn man ganz frei von Gedanken ist, den Kopf ausschaltet und der Körper die Kontrolle übernimmt.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Die Grösse der Bühne ist nicht der entscheidende Faktor. Ich spiele lieber tausend Akkorde vor drei Leuten als drei Akkorde vor tausend Leuten.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen und warum?
Mit Dir... Let's go!
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
"Travelling Without Moving" von Jamiroquai von 1996. Als ich noch klein war, habe ich mit meinem Vater zwei Wochen lang mit dem Auto die Insel Madeira umrundet. Wir hatten nur diese eine Scheibe, damals noch als Kassette, und haben sie ununterbrochen angehört. So gesehen, habe ich diese Entscheidung schon einmal getroffen.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
In meinem Atelier.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Meine Freundin, meine Familie und Freunde und der wunderschöne Planet, auf dem wir leben dürfen.