Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Miles Davis durch seine Reduktion aufs Wesentliche, wobei er maximale Kompetenz voraussetzt.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Banddienlichkeit und Sound-/Groovedesign
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Schon als Dreijähriger habe ich mit Xylofonschlegeln auf Spielzeugkoffern und Ovibüchsen zu Beatles getrommelt und mit meinen Brüdern Band gespielt.
Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Oft beim Üben, wenn ein «Fehler» passiert, werde ich dadurch inspiriert. Oder ich wache mit einer Melodie im Traum frühmorgens auf. Die Melodie bestimmt dann Groove und Akkordgefüge bzw Reharmonisation. Oder ein cooler Sound auf dem Synthi. Oder ein Sound in der Natur. In einer Auftragssituation brauche ich dann möglichst viele Adjektive vom Produzenten und eine Dead-Line.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Klavier: noch immer dasselbe, mit dem ich als kleiner Bub aufgewachsen bin. Heimat.
Drums: Sonor Swinger 1973, mit Becken von allen Marken, bunte flexible Farbpalette
Synthesizer: Prophet 6, analoge Fettness, JD-xi mein kleines Technomonster, DX7 the classic.
DAW: NUENDO (der grosse Bruder von Cubase) seit 1998, Hans Zimmer braucht das auch, extrem präzise und verlässlich. Und ABLETON 11, weil das Komponieren extrem schnell und intuitiv geht. iLOUD MTM Precision – präziser und linearer geht’s nicht. NS-10 für den Vocalsitz und Hall.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Selbstdisziplin und Meditation, es beruhigt, ordnet ein und macht fit.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
mich.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Zuerst mal pünktliches Erscheinen, dann der allgemeine Zustand des*der Patienten*Patientin, der Rest «on the go», es gibt grundsätzlich immer etwas zu tun. Positives Verstärken: es gibt keine Fehler, sondern nur bestmögliche Lösungsansätze in dem Moment. Dabei helfe ich, bessere Lösungen zu finden und zu erarbeiten.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
- Begrüssung, allgemeines Befinden, besondere Vorkommnisse/Entdeckungen
- Ziele für heute
- Unterricht nach Thema, immer flexibel auf spontane Abweichungen aus aktuellen Gründen
- Kurze Repetition der Lernschritte, Metakognition
- Hausaufgaben/Lernziele besprechen, ev. dokumentieren per Video oder schriftlich,
- Verabschiedung
Wie gehst du bei Kindern vor?
Ich hole jeden Menschen dort ab, wo er grad ist. Egal ob kleines oder grosses Kind. Der Unterschied ist eher in der Kommunikation mit den Verantwortlichen, besonders wenn spezielle Umstände vorliegen.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker?
Das wären tausende… Aber letzten Samstag spielte eine Band aus Schweden bei uns im treppenhaus (Eleine), und ihr FOH Mann Elvis und ich haben sofort super connected, er hat schon Tower of Power, Iron Maiden, Brecker Brothers, Bob Dylan etc über 44 Jahre lang weltweit gemischt und nach Stunden der Gespräche merkten wir beide, dass wir aus genau demselben Holz geschnitzt sind. Der Rest des Abends während des Konzerts waren nur selbstverständliches Lächeln und Zufriedenheit. Mega.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Zuschauer: 2004 Alive Festival, St.Vith Belgien, 40k
Bühnengrösse: 2019, Samsung Hall Dübendorf, sicher 30m breit
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Jojo Mayer, weil er progressiv und weltoffen ist – und ein unfassbar guter Musiker
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Miles Davis, Kind of Blue
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Würde: Burning Man, Utah
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Kochen – ist exakt dasselbe wie Musik machen
Malen – Psychohygiene
Reisen – geläutertes Heimkommen