Welche/r MusikerIn hat dich am meisten beeinflusst?
Das Sperrige eines Bob Dylan, die Eleganz eines Marvin Gaye, die Intensität einer Janis Joplin und die Energie eines Jimi Hendrix haben mich alle fasziniert und beeinflusst. Am meisten geprägt hat mich aber wohl Bob Marley. Wegen seiner wunderschönen Melodien, wegen seiner tollen Band und wegen seiner tiefen Beseeltheit.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrpersonen?
Durch meine lange und intensive Zusammenarbeit mit ganz unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern und meiner eigenen Erfahrung als Künstler habe ich ein gutes Gespür dafür, wo junge MusikerInnen Talente haben und wo sie Probleme haben. Ebenfalls kann ich sie dabei unterstützen, ihren ganz eigenen Stil zu finden.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Als junger Teenager ging ich nicht gerne in die Ferien, da ich dann immer mein Klavier vermisste. Wenn wir in einer fremden Stadt waren, ging ich in Klaviergeschäfte und spielte dort, bis ich hinausgeworfen wurde. Darum begann ich, Gitarre zu spielen und zu singen, damit ich mich endlich auch mal auf die Ferien freuen konnte.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Am meisten spiele ich auf meiner alten Western-Gitarre (eine Martin D-28 von 1974), weil sie einen so schön erdigen Klang hat. Sonst spiele ich viel auf meiner Fender Stratocaster und habe zudem ein schönes altes Klavier mit vergilbten Elfenbeintasten. Für den Gesang braucht es zum Glück ja kein Equipment.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Ich hatte immer viel Freude am Musizieren.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Meine Gitarre hat wohl ein paar Kratzer mehr als andere.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich probiere, auf die einzelne Schülerin oder den einzelnen Schüler einzugehen und herauszufinden, was ihr oder ihm am meisten Spass macht. Am wichtigsten ist es meiner Meinung nach, dass man Freude am Musizieren hat. Bei Gitarre und Klavier interessiere ich mich dabei speziell für das freie Spielen ohne Noten. Beim Gesang versuche ich meine Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, ihre eigene Stimme zu finden. Zudem lege ich grossen Wert darauf, dass die Stimme gesund bleibt.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Das kommt sehr auf den Schüler oder die Schülerin drauf an.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Ähnlich wie bei älteren Schülern, versuche ich herauszufinden, was ihnen am Musik machen am meisten Freude macht. Dann übt es sich auch viel leichter.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Sicher eines der tollsten Erlebnisse war ein Konzert, das wir in Yokohama in Japan gegeben haben. Es war nur ein kleiner Club, aber die Stimmung war grossartig, und ich war fasziniert, durch die Musik über alle kulturellen Schranken hinweg so direkt mit dem Publikum kommunizieren zu können.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Das war wohl die Hauptbühne des Openair St. Gallens. Beim Empfang des Dalai Lama auf dem Münsterplatz in Zürich war zwar die Bühne kleiner, es hatte aber noch mehr Leute.
Mit welchem Musiker oder mit welcher Musikerin würdest du gerne einmal spielen?
Die meisten meiner Lieblingsmusiker sind leider schon lange tot. Mit Ry Cooder würde ich gerne mal spielen. Er spielt etwa so Gitarre, wie ich es gerne würde.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
"Legend" von Bob Marley. Viele dieser Stücke haben mein Leben begleitet.
In welchem Zürcher Club würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Im Exil. Das hat eine sympathische Grösse, ein nettes Team und ein gutes Publikum.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Meine Freundin, meine Freunde und meine Familie.