Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Das ändert sich bei mir ständig, wenn ich einen neuen tollen Musiker kennenlerne oder höre, dann verfolgt mich das meistens eine Zeit lang intensiv, bis dann der nächste kommt :-). Als Lehrerin hat mich Prof. Christine Busch stark beeinflusst. Sie ist ein grosse Musikerin, sie hat mir gezeigt, dass Geige nicht nur Technik ist. Bei ihr habe ich gelernt, die technischen Schwierigkeiten durch die Musik zu meistern.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ein ganz wichtiger Punkt bei mir ist der Spass am Spielen. Ich stelle die Musik in den Mittelpunkt, Technik, Stil, Haltung usw. sind die Mittel, um die musikalischen Ideen umzusetzen.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Meine Eltern haben mir erzählt, dass ich bereits mit 3 Jahren unbedingt Geige spielen wollte. Wieso, weiss auch niemand ;-) Sie sagten mir ich dürfte Geige lernen sobald ich in die 1. Klasse gehen würde. Nach meinem ersten Schultag kam ich nach Hause und habe gesagt, dass ich nun Geige lernen könnte.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele auf einer alten italienischen Geige, sie hat einen wunderschönen dunklen, warmen Klang.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Ich bin eine strukturierte Person, dies gibt mir die Gewissheit, dass ich durch systematisches Üben alle Stücke lernen kann und für Konzerte die Sicherheit, mich nicht mit dem Technischen befassen zu müssen sondern mich ganz auf die Musik konzentrieren zu können.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Die Geige bietet unendlich viele Möglichkeiten, man kann lyrische oder schnelle Stücke von Barock, über Jazz bis Filmmusik spielen.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich versuche immer ganzheitlich zu arbeiten, die Musik steht natürlich an allererster Stelle, doch Klang, Intonation, Stil und Haltung gehören genauso dazu.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Sehr individuell, ich stehe im Dienste des Schülers und versuche immer dessen Wünsche und Ziele in den Vordergrund zu stellen. Aufgrund dieser Wünsche baue ich den Unterricht abwechslungsreich und ganzheitlich auf.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Mit den gleichen Prinzipien wie oben erwähnt, doch an Alter und Schüler angepasst. Es gibt ganz tolle, spielerische Methoden mit CD zum begleiten, wir singen viel und lernen mit Geschichten.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Das Erlebnis, welches mir als erstes in den Sinn kommt, ist zwar schon eine Weile her, bleibt aber weiterhin als eines der wirklich schönen Erlebnisse in Erinnerung. Es geht um das Abschlusskonzert meines Solistendiploms, wo ich das Beethoven Konzert mit Orchester gleich zweimal vor vollem Konzertsaal aufführen durfte. Was mir stark in Erinnerung bleibt, ist die intensive Vorbereitung um dieses 45-minütige Meisterwerk zu erlernen, den Spass während der Aufführung und die Genugtuung des Erreichten.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Der grösste Saal war das «Teatro Gran Rex» in Buenos Aires, Argentinien wo 3300 Personen reinpassen, was für Kammermusik riesig ist.
Mit welchem Musiker würdest du gerne einmal spielen?
Die Liste ist sehr lang :-) Ich freue mich eigentlich auf jeden neuen Kontakt, es ist immer inspirierend mit anderen Musikern zusammen zu spielen.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Das ist schwer! Aber zum Glück muss man sich heute nicht mehr entscheiden, da man fast unendliche viele Platten auf einem Gerät mitnehmen könnte ;-)
In welchem Club würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich mag gerne kleine Konzertsäle, weil man näher am Publikum ist und das Gefühl von Austausch mit dem Publikum hat.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Reisen, Sprachen lernen, lesen.