Online Unterricht mit Kindern
Zum Start unserer Partnerschaft mit der Plattform für Kinderprogramm wow-wow erzählte uns Michael Städler im letzen Blogbeitrag zu diesem Thema, was es für ihn bedeutet, Kinder zu unterrichten. Heute berichtet Benjamin Büttler, wie er seinen Klavierunterricht für Kinder gestaltet.
Benjamin, du unterrichtest seit 10 Jahren Klavier für Kinder und Erwachsene. Du hast lange in London gelebt und seit mehreren Jahren unterrichtest du online per Skype oder Zoom in der Schweiz. Du hast dich intensiv damit auseinander gesetzt, wie Klavierunterricht für Kinder motivierend und effizient ist und bleibt.
Wie gestaltest du die Klavierstunden damit die Kinder Spass am Klavierspielen haben?
Die Lektionen sind sehr abwechslungsreich. Wir lernen Lieder spielen, Noten lesen und uns musikalisch auszudrücken, indem wir Spiele auf dem Klavier spielen.
Funktioniert online Unterricht mit Kindern?
Ja. Für Kinder ist diese Art des Unterrichts normal. Sie kommen oft mit Vorschlägen von Liedern, die sie auf Youtube gefunden haben oder wir nutzen technische Möglichkeiten wie zum Beispiel eine Videoaufnahme eines Liedes für unseren Unterricht.
Für die Eltern ist diese Art des Unterrichts oft neu, deshalb machen wir immer eine Schnupperlektion zusammen, bei der wir uns kennenlernen und die Kinder alles mal ausprobieren können.
Wieso hast du dich dafür entschieden online zu unterrichten?
Ich mag die Vorteile und Herausforderungen die bei Unterricht über einen Videocall entstehen. Die Kinder können in ihrem gewohnten Umfeld zu Hause lernen und für die Eltern fällt der Anfahrtsweg weg. Das spart Zeit und Geld und wir sind zeitlich flexibler. Durch die technischen Möglichkeiten heutzutage können wir so alle wichtigen Elemente guten Musikunterrichts abdecken. Die Herausforderung an mich ist es, dass ich den Kindern noch genauer erklären muss, was ich von ihnen erwarte. Das macht meinen Unterricht besser und fordert mich darin, immer kreativ zu bleiben.
Du hast vorhin erwähnt, dass der Unterricht spielerisch abläuft, was sind das für Spiele?
Kinder sind sehr kreativ. Sie lieben es Spiele zu erfinden. Meine besten Spiele habe ich von Kindern gelernt und benütze sie nun selber im Unterricht. Zum Beispiel das Tierspiel für die kleineren Kinder oder das Musikdetektiv-Spiel für die grösseren Kinder.
Wie funktioniert das Tierspiel?
Das Kind denkt sich ein Tier aus und versucht dann ein kurzes Lied zu erfinden, das so klingt wie das Tier. Ich muss dann raten, um welches Tier es sich handelt. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, die Kinder lieben es und wir trainieren dabei gleich mehrere musikalische Fertigkeiten.
Wie lange können sich Kinder konzentrieren?
Die meisten Eltern sind überrascht, wie lange sich ihre Kinder konzentrieren können, wenn der Unterricht abwechslungsreich gestaltet ist. Wir fokussieren uns für ein paar Minuten auf ein Thema und spielen dann gleich etwas Anderes. So hüpfen wir von Thema zu Thema und haben am Schluss alle wichtigen Punkte gelernt, ohne dass Langeweile aufkommt.
Das klingt anstrengend für dich. Wie behältst du da den Überblick?
Ich mag diese Art des Unterrichtens. Meine langjährige Erfahrung und mein Pädagogikstudium helfen mir dabei, den roten Faden nicht zu verlieren. Bei Kindern merke ich sofort, ob Sie noch bei der Sache sind. Ich mag diese Herausforderung, ständig neue Inputs zu liefern.
Du sagst, dass dir der Spass am Klavierspielen wichtig ist. Was war das lustigste Erlebnis in deinem Unterricht?
Ein Kind gab mir beim Tierspiel einen Tip, damit ich besser raten kann, welches Tier es sich ausgedacht und vorgespielt hatte. Ganz überzeugt sagt er mir, dass er den einzigen Vogel auf der Welt gespielt hat, der rückwärts fliegen kann. Ich habe dann sofort an einen Kolibri gedacht und konnte mich kaum halten, als er ganz überzeugt behauptet hat, dass es sich um einem Raben handelt.
Wie sieht denn bei dir eine typische Lektion mit einem Kind aus?
Eine typische Lektion zu beschreiben ist schwierig. Die Lektionen sind sehr individuell und ich versuche wenn immer möglich, auf die Bedürfnisse der Kinder und Eltern einzugehen. Das in Kombination mit meinen Zielen wie Technikübungen, Notenlesen, Gehörbildung usw. ergibt dann die Lektion. Zum Beispiel starten wir mit dem Tierspiel. Dabei wärmen wir die Finger auf, arbeiten an musikalischem Ausdruck und fördern die Kreativität. Dann kontrollieren wir die Hausaufgaben vom letzten Mal und das Kind darf sich selber einschätzen, wie gut es das Lied gelernt hat. Dann spielen wir ein Detektivspiel bei dem die Fehler in einem Lied gefunden werden müssen. Dabei entwickelt das Kind sein musikalisches Gehör. Dann lernen wir gemeinsam ein neues Lied für das nächste Mal und wählen zusammen drei Punkte aus, auf die sich das Kind als Hausaufgabe beim Üben konzentrieren soll.
Wie kommunizierst du mit den Eltern?
Am einfachsten ist die Kommunikation über Whatsapp, E-Mail oder Telefon. Manchmal haben wir auch die Möglichkeit, uns gleich in der Lektion auszutauschen.
Hast du ein Lehrmittel und wie gehst du auf den Musikgeschmack der Kinder ein?
Ich benütze jeweils Lehrmittel, die dem Alter der Kinder entsprechen. Das kombinieren wir dann mit den Wünschen und dem Musikgeschmack der Kinder. Sie möchten Lieder lernen, die sie auf Youtube oder Spotify gefunden haben. Ich schlage auch immer wieder gerne ein Lied aus meinem Repertoire vor, von welchen ich überzeugt bin, dass das Kind viel lernen kann und es ihm gefällt.
Wie können Kinder und Eltern Klavierunterricht bei dir ausprobieren?
Das ist ganz einfach. Wir machen zusammen eine Schnupperlektion ab. Dabei lernen wir uns kennen und besprechen die Ziele des Unterrichtes sowie die individuellen Wünsche der Eltern und Kinder. Danach freue ich mich jeweils auf ein positives Feedback und einen gemeinsamen Start der musikalischen Reise.
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Bei Fragen freuen wir uns auf deine Kontaktaufnahme.
Dein Instrumentor Team
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