«Als Kind war ich ein Radio, das man nicht abschalten konnte.»
Metò hat nach mehrjähriger Pause wieder mit dem Singen begonnen.
Wann genau es anfing mit dem Singen, weiss Metò nicht mehr genau. Es muss schon sehr früh gewesen sein, denn seit sie sich erinnern kann, spielt Musik eine grosse Rolle in ihrem Leben. Lachend meint sie: «Meine Mutter verglich mich mit einem Radio, das man nicht abschalten konnte.»
Zuerst sang sie zu Hause mit ihrem Vater, bald schon ging sie in den Kinderchor, später die Musikschule, wo sie auch Klavier spielte. Als sie ins Gymnasium kam, war klar, dass sie das musische Profil wählte. Sie sang also weiterhin oft und gern. Stilistisch eignete sie sich dabei ein breites Repertoire an – von klassischer Musik über Musical bis zu Pop und Jazz.
Medizin statt Musik – und eine mehrjährige Pause.
Zunächst liebäugelte sie mit einem Gesangsstudium, entschied sich dann aber doch für die Humanmedizin. Daraufhin verschwand das Singen erstmals aus ihrem Leben. Nach vier Jahren Pause merkte sie aber 2022, dass ihr etwas fehlte. Über eine Suchmaschine fand sie zuerst Instrumentor und dort ihre künftige Gesangslehrerin Valérie. «Ihr Profil sprach mich sehr an, also buchte ich eine Probelektion. Anschliessend wurde mir bewusst, wie sehr ich das Singen vermisst hatte», erklärt sie.
Metò merkt, dass es beim Singen gleich ist wie beim Velofahren: Was man einmal gelernt hat, vergisst man nie mehr. Rasch ist sie wieder auf dem alten Niveau, fokussiert sich mit Valérie aber neu auf klassische Musik.
Diese mag sie zum Singen sehr, weil sie intensiv ist und ihren ganzen Körper beansprucht. Eine gute Haltung ist genauso wichtig wie die richtige Atmung. «Beim Singen kann ich den Alltag vergessen und den Kopf abschalten. Danach fühle ich mich ähnlich wie nach dem Sport», führt sie aus.
Dies erklärt auch, warum die Sopransängerin trotz eines anspruchsvollen Studiums mit einem unregelmässigen Stundenplan versucht, jede Woche eine Gesangsstunde zu nehmen.
Vielleicht tritt Metò irgendwann wieder auf.
Als Schülerin stand Metò oft auf der Bühne. Klar hatte sie jeweils Lampenfieber vor den Auftritten, doch dies verschwand rasch. «Sobald ich den ersten Ton sang, war ich voll fokussiert», erinnert sie sich. Besonders schön fand sie es, vor Familie und Freund*innen aufzutreten und danach in stolze und strahlende Gesichter zu blicken: «Bestätigung zu erhalten, dass ein Auftritt gelungen war, tut natürlich gut.»
Heute singt sie «nur» noch für sich und ihre Familie. Mit letzterer teilt sie gerne Aufnahmen ihrer Lieder. Zeit für eine Band hat sie im Moment keine, aber ausschliessen will sie Auftritte in Zukunft nicht: «Vielleicht singe ich irgendwann wieder vor Publikum, wer weiss.»
Instrumentor ermöglicht ihr den Unterricht, den sie will.
Dass Metò bei Instrumentor gelandet ist, war Zufall. Dass sie nach einem Jahr immer noch begeistert Singunterricht nimmt, nicht: «Bei meinem Alltag ist es wichtig, dass ich Stunden flexibel buchen kann. Manchmal singe ich um 9 Uhr morgens, manchmal abends. Das geht bei Valérie problemlos.»
Ebenfalls schätzt sie es sehr, dass der Unterricht unverkrampfter ist, als sie ihn von der Schule kannte. Weil es keine Noten gibt, entfällt der Druck. Der Austausch mit Valérie findet auf Augenhöhe statt, Metò kann selbst entscheiden, welche Lieder sie singen möchte. Zusammen haben sie mit Barock-Werken angefangen und üben derzeit viele Stücke von Mozart.
Metò spricht gerne über ihre Gesangslaufbahn, ihre Augen leuchten dabei auf. Sie könnte noch lange weiterplaudern, aber der Alltag ruft: Bald stehen Prüfungen für ihr Studium an. Doch gerade wegen des Stresses versucht sie auch in diesen hektischen Tagen, regelmässig zu singen.