Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Maria Callas, weil sie eine grandiose Sängerschauspielerin war. Sie lebte das, was sie sang, gleichzeitig aber auch Eileen Farrell, ein wunderbare Sängerin, die sowohl auf der Opernbühne als
auch in den Jazzclubs von New York zu Hause war.
Was kannst du mir gesanglich besser beibringen als alle anderen LehrerInnen?
Ich zeige Dir den Weg zu Deiner authentischen Stimme, dies mit für Dich massgeschneiderten Uebungen bzw. wir können zusammen, wenn Du willst, Brücken schlagen zwischen Klassik und Moderner Musik (Jazz-Pop- Rock-Musical). For me there’s only music! – Ausserdem kann ich Dir bei Stimmproblemen helfen.
Wie hast du singen gelernt?
Mein Musiklehrer suchte dringend einen Solosopran für unsere nächsten Chorkonzerte. Aus Versehen blieb er mit seinem Finger an einer Klaviertaste hängen- ich quietschte diesen Ton nach – und er war total perplex. Dieser Ton war fast der letzte auf der Tastatur. Und so wurde ich von ihm als Koloratursopran (= das ist der höchste Sopran, den’s gibt, so à là „Königin der Nacht“) „entdeckt“ – mein Spitzname war deshalb die „Nachtigall“.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele sowohl auf Klavieren als auch Keyboards – Keyboards sind zum Transponieren sehr praktisch bzw. hört man viele neue Sounds; auf dem Klavier ist der Anschlag – und der Klang – für mich viel schöner.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Der Spass am Singen, aus den Uebungen ein Spiel zu machen, diese schon mit Gefühl und Interpretation füllen – sich dazu bewegen - und natürlich viel Geduld!
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Die Stimme ist – Gott sei Dank- bei jedem Menschen ganz einzigartig! Meine Stimme ist gross, schön und farbig, klingt gospelsoundmässig auch in der Klassik –wie Schokolade.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich achte v.a. darauf, dass der Mensch, der vor mir steht, sich wohlfühlt und mit ganz auf sie/ihn massgeschneiderten Uebungen einen schnellen Fortschritt erzielt. Mein oberstes Credo ist, dass der Spassfaktor nie verloren gehen darf, den ich über Bewegung, Fantasie und Storytelling mit dem Sänger/der Sängerin zusammen suche.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Erst frage ich immer, wie der Mensch, der zu mir kommt, sich fühlt, was er/sie sich vom Unterricht wünscht, welche Ziele und Träume er/sie hat bzw. was er/sie konkret in dieser Stunde gerne arbeiten möchte. Dann machen wir ein kurzes Atem- und Lockerungsprogramm, ein individuelles Einsingen – und dann geht’s an die Literatur. Zum Schluss fassen wir gemeinsam das Erreichte nochmal zusammen und setzen uns ein Ziel für die nächste Stunde.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Bei Kindern gehe ich noch spielerischer vor als bei Erwachsenen, wobei für mich Erwachsene grosse Kinder sind.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Ich hatte viele tolle Erlebnisse, aber ein wunderschönes war z.B. mein Auftritt als „Carmen“ im grossen Saal des Radiosenders Berlin-Brandenburg. Begleitet wurde ich von der wunderbaren Prager Philharmonikern. Obwohl die Silvestergala ohne Regie, d.h., nur konzertant hätte aufgeführt werden sollen, konnte ich bei der temperamentvollen Musik nicht stillstehen: ich improvisierte spontan einen Flamenco und bekam Szenenapplaus vor ausverkauftem Haus.
Welches war die grösste Bühne auf der du gespielt hast?
Die grössten Bühnen waren für mich in Avenches in der Arena mit 7000 Plätzen, in Arles, Südfrankreich, im Théâtre Antique sowie die grösste Openairbühne Deutschlands bei den Hersfelder Opernfestspielen.
Mit welchem Musiker würdest du gerne einmal spielen?
In der Klassik würde ich gern einmal mit dem fantastischen Pianisten und Kammermusiker Charles Spencer einen Liederabend geben, da er so unglaublich farbig und einfühlsam begleitet, als Dirigent würde gerne nochmal mit Roberto Rizzi- Brignoli von der Mailander Scala zusammenarbeiten. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so auf die SängerInnen eingeht und mitatmet, der so ein Charisma hat; im Jazz möchte ich unbedingt mit Rachel Farrell und Al Jarreau, diesen unglaublichen Stimmkünstlern auftreten, ihre Improvisationskunst ist einfach atemberaubend.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Die „Chants d’Auvergne“ mit Kiri Te Kanawa, traumhafte Lieder, basierend auf Volksliedern des Langues d’oc, einer Landschaft in Südfrankreich.
In welchem Club würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
In Clubs habe ich bisher nicht gesungen, eher in grösseren Sälen oder Konzerthallen oder auf Opernbühnen. Wenn es aber ein Club wäre, dann z.B. gern mal in Dublin.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Freunde, Familie, die Natur, meine Hobbys (Malen, Tanzen, Dichten, ins Kino gehen, Wandern), die Welt bereisen - und Lachen können!