Welche(r) MusikerIn hat dich am meisten beeinflusst?
Matthew Bellamy: Er ist ein sehr guter Sänger, Gitarrist und Pianist, und ausserdem ein wahnsinns Performer auf der Bühne! Da ich auch singe und Gitarre spiele war er eine grosse Inspiration
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Geduld für das Erlernen eines Stückes.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Mit 13 Jahren hielt ich zum ersten Mal die E-Gitarre von meiner Kollegin in den Händen. Sie zeigte mir ein paar Akkorde. Anfangs fühlte es sich sehr ungewohnt an und ich dachte damals, dass dieses Instrument unmöglich zu spielen sei. Sie hat mir dann ein Lied von Nirvana vorgespielt, welche damals meine Lieblingsband war. Ich wollte das unbedingt auch können, und so fing ich an Unterricht zu nehmen. Zuerst klassischen Gitarrenunterricht, danach stieg ich auf die E-Gitarre um. Von MTV beeinflusst, wollte ich vor allem lernen zu begleiten, damit ich dazu singen konnte.
Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst?
Zuerst spiele ich eine Begleitung oder ein Riff auf der Gitarre, die/das mir gefällt, frei aus dem Bauch heraus oder ich lasse mich von einem Song inspirieren. Danach nehme ich einen Text dazu, der zur Musik passt, inhaltlich wie auch musikalisch. Die Texte schreibt ein Ghostwriter für mich. Ich sage ihm, welche Themen mich beschäftigen und er fertigt dann die Texte an. Manchmal schreibt er auch einfach so Texte und schickt sie mir zu. Die Melodie singe ich jeweils zur Begleitung, ich schreibe keine Noten im Vorfeld auf.
Als ich die Lyrics noch selber textete, schrieb ich einfach das auf, was mich gerade beschäftigte. Wenn ich nicht wusste, wie ich anfangen soll, nahm ich einfach einen Stift zur Hand und schrieb willkürlich alles auf, was mir gerade in den Sinn kam. Danach habe ich das Geschriebene analysiert und so strukturiert, dass der Text einen Sinn ergab. Ich schrieb alles auf Englisch, auch mein jetziger Ghostwriter schreibt alles in Englisch. Die Sprache gefällt mir persönlich einfach besser als Deutsch und sie ist international, jeder versteht dich (fast jeder;)).
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Zu Hause spiele ich mit einer Telecaster auf einem Rath Amp. Im Bandraum spiele ich meistens mit meiner Parker auf dem Camel Amp. Die Amps habe ich beide von meinem Bruder. Die Parker Gitarre spiele ich gerne, weil sie einen schmalen Hals hat. Sie klingt aber sehr dumpfig, ‚bassig’. Die Telecaster kratzt und schreit ;).
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Ich wollte sehr schnell lernen, mich selbst beim singen begleiten zu können. Dies ist mir auch gelungen. Mit dem solieren habe ich erst im E-Gitarrenunterricht angefangen. Ich habe immer ein Ziel vor Augen, bin sehr fleissig und übe auf dieses Ziel hin.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
6 Saiten ;) Es kreischt und jauchzt, kann aber auch sanft und leise klingen, je nachdem in welcher Verfassung man ist, und mit welcher Intention gespielt wird. Man kann singen und sich dazu begleiten. Die Gitarre ist handlich, man kann sie überall hin mitnehmen. Mit der Gitarre kann man auch als Alleinunterhalter spielen, ohne eine ganze Band (mehr Gage;)). Man kann ganz viele Effektgeräte anschliessen und in eine ganz neue Welt der Musik eintauchen.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Den/die SchülerIn nicht zu überfordern, geduldig zu sein und auf sie/ihn einzugehen. Ich möchte den SchülerInnen beibringen was sie möchten und nicht nur Theorie unterrichten, welche sie nicht interessiert. Etwas zu lernen, das nicht von Interesse ist bringt mir als als Lehrperson sowie den SchülerInnen wenig.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Zuerst spielen wir ein, vielleicht mit einen Blues und Improvisieren darüber. Oder wir spielen ein Stück, welches der/die SchülerIn gut kennt. Danach geht’s zum Stück, welches wir am Erlernen sind oder welches neu dazu kommt. Zum Schluss noch etwas zum Ausklingen, damit der / die SchülerIn nochmals zeigen kann, was er/sie kann, und somit motiviert aus dem Unterricht geht.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Bei Kindern gehe ich etwa gleich vor wie bei Erwachsenen, die Lektion ist aber kürzer, und meistens kommen Kinder mit einem Lehrbuch in den Unterricht, mit welchem wir Schritt für Schritt aufbauen. Erwachsene wollen meistens, sobald sie die Basics erlernt haben, Songs von Künstler spielen, die sie kennen. Ich gehe dann auf die Wünsche der SchülerInnen ein, und bereite das gewünschte Stück vor, oder suche mir ein Stück des besagten Künstlers aus.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Huch, schwierige Frage! Tolle Erlebnisse auf ein ‚tollstes’ zu reduzieren ist schwierig. Die tollsten Erlebnisse als Musiker sind die, wenn du auf der Bühne stehst, und in diesem ‚Flow-Moment’ bist und es dir selbst die Haare auf den Armen aufstellt und du siehst, dass das Publikum voll dabei ist, mitjubelt, mitsingt oder mitschreit und mit den Musikern auf der Bühne eins wird. Das ist wohl das tollste! Natürlich auch die positiven Rückmeldungen nach den Konzerten :).
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Bis jetzt war das am Openair Chrutwäje in Aarau oder im Flösserplatz Aarau. Keine Ahnung, welche Bühne grösser war.
Mit welchem(r) MusikerIn würdest du gerne einmal spielen?
Mit Muse natürlich, einfach weil es die beste Band der Welt ist ;).
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Muse ‚Origin of Symmetry’, weils geil ist.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Wembley-Stadion, O2-Arena, Olympia, Carnegie Hall, Madison Square Garden, Hollywood Bowl
Festivals: Choachella, Lollapalooza, Glastonbury, Sziget etc.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Freunde und Familie