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Elio Amberg

Saxophon

Elio Amberg ist ein mitteljunger Saxophonist und Bassklarinettist aus Luzern. Seine musikalische Sprache ist stark, eigenständig und sehr persönlich. Er spielt in vielen verschiedenen Bands aus der ganzen Schweiz.

portrait of Elio Amberg

Location

Auf dem Wolf 13
4052 Basel

Instrument

Saxophone

Music style

Jazz, free improvisation, blues, and funk

Level

Beginner, Advanced, and Master

Language

German and English

Age

Elio Amberg teaches students from 16 years

Interview with Elio Amberg

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Früher war es wohl Archie Shepp. Seine Art mit dem Klang des Saxophones zu spielen hat mich sofort ergriffen. Er spielt mit expressiver Gestik und unbekannten Klängen um im nächsten Moment mit dem wärmsten, reichsten, variabelsten, fettesten Sound die Melodie weiterzuspielen. Er befindet sich in einem traditionellen harmonischen Kontext, bricht diesen jedoch immer wieder. Heutzutage kann ich das nicht mehr klar auf eine*n Musiker*in reduzieren.

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ich kann dir eine Tür zur Improvisation öffnen. Falls die Tür schon offen ist, gibt es viele Sachen die ich dir darin zeigen kann, oder die wir zusammen entdecken können. Theoretisch, technisch, musikalisch, künstlerisch, konstruiert usw. 

Wie hast du dein Instrument spielen gelernt? 
Angefangen habe ich mit zwölf im Unterricht beim Tenorsaxophonisten Christoph Erb, ein kreativer, experimenteller Kopf und aktiver Musiker. Dann studierte ich bei verschiedenen Jazzgrössen wie Nat Su, John Voirol, Gerry Hemingway, Hans Koch, Christoph Baumann und Julian Sartorius. Nun übe ich anhand meiner selbst gestalteten Übungen viel Rhythmik, Harmonische Konstrukte und spezielle Klänge.

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Tenor Selmer Mark VI Mundstück: Otto Link 7 Blättchen: Vandoren Original 3.5. 

Aber vermehrt auch Alt-Sax und Bassklarinette.

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Meine Eigenständigkeit und mein starker Wille, eine eigene Klangwelt zu erschaffen. Um mir auf meinem Weg treu zu bleiben, kann ich mir manchmal nur mit meinen selbst kreierten Übungen weiterhelfen. Wichtig ist immer, sich selbst weder über- noch zu unterfordern. Diese Fähigkeit ist auch gut für das Unterrichten.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Reaktionsgeschwindigkeit und Flexibilität. Man kann jederzeit jeden Ton, den man gerade spielt, verändern in alle möglichen Richtungen, lauter, vibrierender, sanfter, andere Höhe, usw. Zudem ist es ein intimes Instrument. Die Nähe zum Atem und zur Stimme macht Melodien sehr ergreifend und Geräusche menschlich.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten? 
Dass ich beibringen kann, was beigebracht werden will. Zudem möchte ich die Schüler*innen immer wieder auf neue Ideen bringen.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Das kommt auf der* die* Schüler*in an. Ich finde es super wenn der* die* Schüler*in mit eigenen Wünschen kommt, kann bei der Suche nach Wünschen aber auch helfen. Grundsätzlich, versuche ich eine gewisse Selbstständigkeit zu fördern, aber auch einfach spielen und Spass daran haben.

Wie gehst du bei Kindern vor?
Verspielter, intuitiver und weniger theoretisch.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in? 
Ich hatte schon viele intensive Bühnenmomente. Mich im Moment zu verlieren ist ein Ziel, welches mir immer wieder gelingt.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Am Jazzfestival Willisau. Bin da mit Sc’ööf und ein anderes Mal mit meinem Quartett aufgetreten. Sehr gerne wieder.

Mit welcher*welchem* Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Tyshawn Sorey, ein Schlagzeuger aus New York. Bei allem was er spielt, spürt man seinen Groove. Dazu kommt sein starkes Bewusstsein für Klang, nahezu übermenschliche rhythmische Kontrolle und viel Kreativität.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Tim Berne’s Open Coma. Diese Platte ist ein Trip.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Es gibt viele kleinere und mittlere Festivals in Europa, die mit Herzblut gestaltet werden. Orte, an welchen man die Wertschätzung für Musik spürt und aktiv für eine warme (oder auch spezielle/ungewohnte/abstrakte) Stimmung  gesorgt wird.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich brauche Sport. Ich gehe jede Woche ein bis zwei mal Fussball spielen. Wichtig ist für mich auch, mit Nichtmusiker*innen in Kontakt zu bleiben. Ich möchte mich nicht nur in „einer" Welt bewegen.