Fabian Heynen

Welche(r) MusikerIn hat dich am meisten beeinflusst?
Schon früh hat mich Jean-Jacques Goldman beeinflusst. Seine blumige Sprache und positiven und auch melancholischen Lieder singe ich noch heute gern. Céline Dion faszinierte mich damals wie heute mit ihrer perfekten Technik und grossartigem Stimmumfang. Später sind Künstlerinnen wie Diana Krall hinzugekommen, deren neu arrangierten Jazz-Standards ich wunderschön finde. George Michael und Carola aus Schweden sind meine Vorbilder für mitreissende Live-Performances.

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Mit Verständnis, Geduld und Humor fördere ich die individuellen musikalischen Stärken und Klangfarben jedes Schülers. Durch Schülerkonzerte und andere Auftritte im freundlichen Rahmen lernt der Schüler, sich bei einem Konzert gut zu präsentieren, wohl zu fühlen und sich zu entfalten.

Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Als 15-jähriger habe ich in meinem Zimmer zu CD's mitgesungen. Mit 19 Jahren habe ich mich dann beim Walliser Schlagerfestival, einem Talentwettbewerb, beworben. Zu meiner grossen Überraschung wurde ich als Kandidat aufgenommen. Am Wettbewerb selber wurde ich dann Dritter. Mit dem Applaus von 800 Zuschauern hatte ich "Blut geleckt". Das war ein magischer Moment und von da an liess mich das Singen nicht mehr los.

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich singe mit einem Beta 58 Mikrofon von Shure und einer Lautsprecherbox von ACUS. Das Beta 58 verleiht meiner Stimme mehr Tiefe und zusammen mit der Lautsprecherbox wird sie am natürlichsten und besten zur Geltung gebracht.

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Freude am Singen und Spass an schönen Liedern. Das positive Gefühl, das bei mir beim Singen ausgelöst wird. Die Neugier und Herausforderung, immer neue Lieder zu lernen.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Singen ist das günstigste Instrument! Man hat das Instrument immer dabei. Stimmentwicklung ist Persönlichkeitsentwicklung.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Mir ist gesundes Singen wichtig. Der Sänger/die Sängerin soll sich wohl fühlen, damit er/sie sich selbst vertraut. Mein Unterricht ist Teamwork. Gemeinsam arbeiten wir an Möglichkeiten und Elementen, einen Song noch schöner zu gestalten.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Zuerst mache ich ein Warm-Up, um den Körper zu wecken und vorzubereiten. Dann mache ich Einsingübungen angepasst an die momentane Situation und den Level des jeweiligen Schülers/der jeweiligen Schülerin. Anschliessend gehen wir über zur Gestaltung und zum Ausdruck des Songs. Am Schluss machen wir Kreativitätsübungen wie zum Beispiel eine Improvisation oder mehrstimmiges Singen.

Wie gehst du bei Kindern vor?
Bei Kindern arbeite ich spielerisch und benutze viele Geschichten und Bilder. Die Lieder sind einfach zugänglich. Meistens ist es für ein Kind einfacher, auf Deutsch zu singen. Ich hatte auch schon eine 11-jährige, die gut und gerne auf Englisch gesungen hat. Hier richte ich mich nach der Motiviation und Lust der SchülerInnen.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Ein aktuell tolles Erlebnis war für mich, als ich beim Pride Festival Zürich 2017 singen durfte. Es handelte sich um ein Open Air Festival und ich habe bei strahlendem Sommerwetter für mehrere tausend Besucher ein Konzert gegeben. Ein schöner Anlass war auch mein letztes Konzert im Wallis. In einem Saal eines traditionellen Walliserhauses habe ich ein Dreikönigskonzert gegeben. Zuhörer aller Altersklassen haben es geschätzt, dass sie an ein besonderes Konzert mit heimeliger Atmosphäre im eigenen Dorf gehen konnten. Besonders gefreut hat mich, dass ein Zeitungsartikel darüber im Walliser Boten erschienen ist.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Die bisher grössten Bühnen waren das Pride Festival Zürich 2013 und 2017. Im Duo und mit Band habe ich das Singen auf der grossen Open-Air-Bühne vor ca. 5 000 Menschen genossen. 2004 habe ich an einem Musical-Showact im Kongresshaus in Zürich vor ca. 700 Zuhörern gesungen.

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Mit Sina zusammen würde ich gerne mal auf einer Bühne singen. Als Walliser hätte ich mit dem Dialekt sicher keine Mühe ;-). Mit Celine Dion, Coldplay oder Michael Bublé wäre auch ein phantastisches Erlebnis. Und Jean-Jaques Goldman, Carola...

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Ich würde meine erste CD aus dem Jahre 1991 mitnehmen: "Frederics, Goldman & Jones". Eine wunderschöne CD, mit der ich meine Jugend und den Anfang des Singens verbinde. Der Titel "C'est pas d'l'amour" aus dem Album war das Lied, das ich am Walliser Schlagerfestival zum ersten mal überhaupt vor Publikum gesungen habe.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
In der Flussbar, Badi Unterer Letten in Zürich, singe ich immer wieder gerne im Sommer. Einer der schönsten Orte für mich in Zürich. Im Plaza in Zürich würde ich gerne mal mit einem Konzertprogramm mit selbst komponierten Songs auftreten. Das Plaza ist ein wunderschöner, kleiner Club.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich gehe gerne ins Fitness und fahre täglich Velo. Sport und Bewegung sind mir wichtig im Alltag und wirken sich auch auf meine Stimme positiv aus. Reisen ist auch eine meiner Leidenschaften. Am liebsten besuche ich Länder, die nicht dem Mainstream-Toursimus entsprechen wie zum Beispiel die Azoren, Japan oder Israel. Da ich in den Bergen aufgewachsen bin, ist mir die Natur wichtig. Nirgends kann ich besser meine Batterien aufladen als in den Bergen, an einem See oder am Meer.