Welche(r) MusikerIn hat dich am meisten beeinflusst?
In meinem Elternhaus kam ich mit Rock n’ Roll in Berührung. Etwas später kam der Einstieg in den Jazz durch „Maiden Voyage“ von Herbie Hancock. Mit dem Saxofonunterricht kamen Joshua Redman, Donny McCasslin, Seamus Blake und viele weitere dazu. Auch heute höre ich gerne verschiedene Musikstile und so verschieden sind deshalb meine Einflüsse. Spontane kommen mir in den Sinn: Chris Dave, Lianne la Havas, Stan Getz, Kendrick Lamar, Jimi Hendrix, Flying Lotus, Bill Evans (Piano!), Princess Nokia!
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Das kann ich nicht beantworten, da ich nicht weiss wie alle anderen Lehrpersonen unterrichten. Was ich dir in meinem Unterricht mitgeben möchte, ist eine Begeisterung und Freude an der Musik.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Ganz unromantisch: An einer Instrumentenvorstellung der Musikschule. Und ich habe die Entscheidung nie bereut.
Auf welchem Equipment spielst du heute und warum?
Hauptsächlich spiele ich Tenorsaxofon: Ein Selmer Super Balanced Action mit einem offenen Otto Link Mundstück aus Ebonit. Mit diesem Equipment komme ich meinem „Wunschsound“ am nächsten.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen und warum?
Mein Interesse und meine Begeisterungsfähigkeit. Wenn mich etwas interessiert, dann will ich es auch können!
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Ich empfinde das Saxofon als ein vielseitiges Instrument. Als Melodieinstrument oder im Bläsersatz, in einem Duo oder der Bigband - Freude herrscht!
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich gehe sehr bewusst auf die Interessen der Schüler*innen ein. Für mich steht die Motivation und der Spass an der Musik im Vordergrund. Deshalb werden die Unterrichtsinhalte immer gemeinsam definiert. Ich bin davon überzeugt, dass nachhaltiges Lernen am Besten durch die eigene Motivation erreicht werden kann.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Das ist sehr individuell und unterscheidet sich auch zwischen den verschiedenen Niveaus. Ich versuche aber in jeder Stunde den Teil „Musik machen“ nicht zu kurz kommen zu lassen.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Meine pädagogischen Grundsätze unterscheiden sich mit Kindern nicht substanziell. Der grösste Unterschied besteht wohl darin, dass ich versuche auf die unterschiedliche Wahrnehmung (z.B. Konzentration, Sprache, etc.) Rücksicht zu nehmen.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker und warum?
Das kann ich unmöglich auf ein einziges Erlebnis reduzieren, es gibt so viele schönste Momente! Am allermeisten geniesse ich das Zusammenspiel mit Musiker*innen mit denen man sich wirklich versteht. Dann vergisst man alles darum herum und ist nur in diesem Moment. Das passiert glücklicherweise öfter und ich geniesse es jedesmal.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
In Quadratmeter, Zuschauerzahlen oder Bandmitgliedern? Nein im Ernst: Das spielt für mich eine untergeordnete Rolle.
Mit welche(r)m MusikerIn würdest du gerne einmal spielen?
In diesem Moment: Mark Guiliana! Seine Herangehensweise an Groove und Kompositionen faszinieren mich sehr und ich würde gerne erleben wie das bei ihm abläuft.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Aktuell höre ich Donny McCasslin's "Fast Future". Aber als Frisbee eignen sich fast alle, auf der einsamen Insel...
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich schätze die Intimität eines kleines Jazzklubs wie zum Beispiel dem BirdsEye oder dem Bejazz Club, aber genauso toll sind Festivals wie das Gurtenfestival, etc. Fast wichtiger als die Bühne selbst, ist für mich die Stimmung auf und vor der Bühne. Das hängt von der Band, aber auch vom Publikum ab.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich verbringe viel Zeit mit Freund*innen und bin gerne draussen, an der Aare, im Garten und auf dem Motorrad.