Learn singing and piano with

Kara Leva

Klavierunterricht und Gesang mit Fokus auf Körper, Mindset, Stimme und Stimmung

Kara ist Sängerin und transdisziplinäre Künstlerin. Die Neugier für die Vielfalt in der Musik und unseren Kulturen führte sie u.A. in die Mongolei, China, Ukraine und Indien. Sie studiert derzeit den Master Transdisziplinarität an der ZHdK und macht eine Kundalini-Yoga-Ausbildung.

Price

10 lessons of 45 min.: CHF 990

Die Probelektion ist unverbindlich und kostet CHF 99. Wenn danach ein Abo abgeschlossen wird, gilt die Probelektion als erste Lektion vom Abo. Wenn nicht, wird diese einzeln verrechnet.

For children, 30-minute lessons are also possible.

portrait of Kara Leva

Location

Josefstrasse 102
8005 Zürich

Kara Leva also offers distance learning.

How does distance learning work for us?

Instrument

Singing and piano

Music style

Classical, pop, and worldmusic

Level

Beginner and Advanced

Language

German, English, and Russian

Age

Kara Leva teaches students from 4 years

Interview with Kara Leva

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst? 
Ich möchte und kann da keine Hierarchie aufstellen. Es ist eher ein Puzzle an Beeinflussungen, das immer farbiger und grösser wird. Aber grundsätzlich kann ich sagen, dass mich Musiker*innen inspirieren, die mir das Gefühl vermitteln, dass all das, was sie ausdrücken möchten, durch sie hindurchfliesst. Hemmungslos, ohne Fragezeichen, ohne Angst vor ungewöhnlichen Tönen - es ist purer Ausdruck und pure Leidenschaft, pure Hingabe an den Moment. Das kann sich in Sanftheit aber auch in "grosser Fresse" ausdrücken. Auf jeden Fall fasziniert es mich unglaublich und ist das, wonach ich mich sehne und immer mehr Tiefe für mich selbst erfahren möchte.

Was kannst du mir gesanglich besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen? 
Ich weiss nicht, wie die anderen Lehrer*innen unterrichten, daher kann ich es nicht wirklich beantworten. Aber bei mir erforschst du das Gesamtpaket: Körper, Mindset, Stimme und Stimmung. Ich möchte mit dir das Bewusstsein dafür erlernen und die Verbindungen trainieren. Je mehr du das tust, desto klarer und kräftiger werden dein Auftreten und deine Präsenz sein.

Wie hast du singen gelernt?
Hamburg. April 1991. Ohrenbetäubendes Babygeschrei ertönt durch die Turnhalle. Wieder einmal werde ich von einem lauten vorbeifahrenden Auto aus dem Schlaf gerissen. Ich bin gerade einmal vier Monate alt, habe mit meiner Familie den Umzug von Kirgistan nach Deutschland überstanden und befinde mich in einem sogenannten Durchgangslager für Aussiedler. Mir fehlt Ruhe und ich weine viel. Die Stimme ist mein einziges Ausdrucksmittel, mit welchem ich mich zu dem Zeitpunkt mitteilen kann. Ein Mann aus Russland, welcher seinen Schlafplatz neben dem unsrigen hat, nennt mich liebevoll genervt Karaljeva, was übersetzt heisst: Königin. Und lachend fügt er hinzu: "Sie trainiert schon ihre Stimme. Das wird mal eine Sängerin Kara Leva!"

Wie gehst du vor, wenn du einen eigenen Song schreibst?
Ehrlich gesagt schreibe ich kaum Songs in dem Sinne. Manchmal nehme ich meine Improvisationen auf und bastel daraus später etwas zusammen. Ich realisiere aber verschiedene Projekte, wo Musik eine zentrale Rolle spielt. Dabei lasse ich mich stark von meiner Intuition leiten, dem Tanz zwischen meinem Gefühl für Sinnlichkeit und meinem Bedürfnis nach Sinnhaftigkeit.
Auf jeden Fall sehe ich Musik immer im Kontext der Sinne. Mich interessiert es also sehr stark andere Sinne bewusst zu integrieren und mitzugestalten.

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Dem Klavier. Es ist einfach ein wahnsinnig vielseitiges Instrument mit einem bezaubernden Klang. Und es macht mich unglaublich glücklich, mich selbst am Klavier begleiten zu können. Dann habe ich noch ein Harmonium und eine Shruti-Box. Damit kann man gut lange Töne und Mantren singen – also ganz viel wohltuende Resonanz erzeugen. Die Kalimba ist sehr zart und hat einen glockenartigen Klang. Ich benutze sie allerdings nicht sehr viel. Ansonsten arbeite ich mit Ableton, wenn es elektronisch werden darf.

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Neugier als zündende Energie. Und Ausdauer, um mit der Neugier und meinen Träumen Ping Pong zu spielen.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Es kann dir einen Spiegel vorhalten. Es benutzt Klänge, die Sprache und dann Musik werden. Es benutzt Musik, die Sprache formt. Es benutzt Inhalt und Frequenz, die gemeinsam sehr viel bewirken können.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Freude beim Singen und das wertzuschätzen, was da ist und was (noch) nicht da ist. Auch wenn du meinst, nicht wirklich singen zu können, gibt es doch so viele Wege, mit der Stimme Musik zu machen. Da muss man nicht warten, bis „man singen kann“.
Auch liegt es mir sehr am Herzen, einen Raum zu schaffen, in dem es keine Peinlichkeit gibt und du dich frei fühlen kannst zu experimentieren und zu forschen. Dafür braucht es eine ausgeglichene Vertrauensebene und Offenheit von beiden Seiten. Grundsätzlich arbeite ich sehr körperorientiert und lasse dich viel reflektieren, sodass du lernst, dein*e eigene*r Lehrer*in zu werden.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
1. Ankommen: Balance herstellen zwischen Körper und Kopf, sodass eine gute Grundlage zum Singen geschaffen wird. Wo braucht es Aktivität? Wo darf ich "loslassen"? Wo hilft Konzentration? Wo hilft Chaos? - Körperübungen, Atemübungen und sanfte Stimmgebung dienen hierbei als Werkzeug.

2. Aufwärmen/Technik(en): Auf deine Bedürfnisse ausgerichtete Stimmübungen, evtl. verknüpft mit Körperübungen.

3. Song/Literatur/Improvisation: Musikmachen! - Hier darf dein Herz richtig aufgehen und deine Emotionen fliessen. Ich gebe dir gerne Hilfestellung zu gesangs-technischen Aspekten, Interpretation oder musiktheoretischem Hintergrund - je nachdem, was du benötigst.

4. Gemeinsame Reflexion/Zusammenfassung

Wie gehst du bei Kindern vor?
Kinder sind für mich kleine Erwachsene, denen ich auf Augenhöhe begegnen möchte. Aufgrund ihrer meist kürzeren Konzentrationsspanne integriere ich mehr Phasenwechsel beim Unterrichten. Ein spielerischer, bilderreicher Umgang darf ihre Lust und Experimentierfreude an der Stimme erweitern. Dabei spielt das Erfahren und das Erleben eine weitaus grössere Rolle als das rationale Verstehen. Kinder sind für mich wichtige Inspiration, von denen ich viel lernen kann.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Schwierige Frage. Es gab dieses experimentelle Musiktheater-Projekt, eine Koproduktion zwischen der Peking-Oper und Berlin. Ich war kurzfristig für eine Hauptrolle eingesprungen. Das war alles sehr aufregend. Ein Riesen-Projekt mit vielen Herausforderungen, prächtigen Kostümen, Akrobatik, ungewöhnlichen Klängen und ungewohnten Arbeitsweisen, aber dabei unglaublich faszinierend und beeindruckend. Ich liebe es, andere Kulturen kennen zu lernen und aus meinen Hör-/Denkmustern zu schlüpfen.

Sorry, es gibt da noch ein Weiteres und ganz anderes, und zwar die Vocal-Breathing-Journeys mit Amit Carmeli. Irgendwo in der Natur Griechenlands drei Wochen lang im Zelt schlafen und singen, singen, singen. Das ist magisch. Du spürst wie deine Stimme immer freier wird und dein ganzer Körper in Klang badet und wie toll es ist, wenn wir unsere Stimmen nicht verstecken – Berühren und berührt werden von der eigenen Stimme und den Stimmen der Anderen.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Elbphilharmonie Hamburg.

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Ich würde gerne mit dem Silkroad-Ensemble Musik machen, einem Ensemble bestehend aus internationalen Musiker*innen und Künstler*innen. Die sich daraus ergebenden – vielleicht ungewöhnlichen – Klangkombinationen finde ich unglaublich aufregend und wäre gespannt darauf, wie es sich auf meine Stimme, und meine Art zu singen, auswirken würde. Ausserdem würde ich mal gerne mit der Musik von Tanya Tagaq auf Tuchfühlung gehen. Das wäre ein Sprung ins kalte Wasser aber ich hätte grosse Lust drauf.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Vielleicht keine. Wenn ich schon auf einer einsamen Insel bin, dann möchte ich dem Klang des Windes, des Meeres, meiner Gedanken, meiner Erinnerungen und der Natur, der Stille lauschen.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten? 
Grosse Bühnen sind toll, weil es leichter fällt in eine andere Welt abzutauchen. Kleinere Bühnen bieten aber die Möglichkeit, mit dem Publikum auf Augenhöhe zu sein und einen direkteren Kontakt entstehen zu lassen. Ich würde gerne auf Bühnen spielen, die mit den Sinnen experimentieren. Wo das Hören, das Riechen, das Sehen und das Tastgefühl neu kombiniert und erlebt werden kann.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Freundschaft, Freiheit, Dankbarkeit, Genuss, Bewegung, Reisen, Sinnlichkeit, Neugier, Kundalini-Yoga, Rückzug, Natur.