Learn guitar, electric guitar, and acoustic guitar with

Lex Reerink

Gitarre von Gipsy Jazz bis Blues und Ragtime

Lex Reerink ist ein leidenschaftlicher Gitarrist, dessen Spezialgebiet international anerkannt ist. Auf einer Tour in der Schweiz hat er seine jetzige Partnerin kennengelernt und ist so nach Zürich gekommen.

portrait of Lex Reerink

Location

Zurlindenstrasse 80
8003 Zürich

Lex Reerink also offers distance learning.

How does distance learning work for us?

Instrument

Guitar, electric guitar, and acoustic guitar

Music style

Gypsy, Gipsy Swing, jazz, bossa nova, blues, and ragtime

Level

Beginner, Advanced, and Master

Language

English, German, and Dutch

Age

Lex Reerink teaches students from 18 years

Interview with Lex Reerink

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Der legendäre (Gypsy-)Gitarrist Django Reinhardt. Seit über 20 Jahren bin ich völlig fasziniert von seinem Können. Aufgrund seiner Behinderung konnte er nur mit zwei Fingern spielen, und trotzdem ist er meiner Meinung nach der beste Gitarrist aller Zeiten. Nicht wegen seiner Geschwindigkeit und Virtuosität, sondern gerade wegen seiner Kreativität, Eigenständigkeit und musikalischen Ideen. Meiner Meinung nach hat das niemand je erreicht (und viele teilen diese Meinung). Als ich Django zum ersten Mal hörte, dachte ich übrigens noch nicht so darüber. Ich fand es vor allem tolle Musik, weil man sie gemeinsam auf Gitarren spielen konnte. Das soziale Element war für mich sehr wichtig – einfach zusammen spielen! Aber die Musik war so reichhaltig, dass sie mich völlig in ihren Bann gezogen hat und ich unglaublich viel gelernt habe.

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Musikmachen ist Selbstausdruck. Ich sehe jede*n als Künstler*in, der*die der Welt etwas Schönes schenken kann. Oft wird das vergessen und nur auf Technik geachtet. Ich kann dir helfen, dich selbst auf der Gitarre zu entdecken. Was macht dich einzigartig? Wo liegen deine Stärken? Was passt zu dir und fühlt sich gut an? So wird Musikmachen richtig spannend, und das Ergebnis wird stark.

Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Als mein Vater bemerkte, dass mich die Gitarre packte, gab er mir immer ein wenig Unterricht, vor allem durchs gemeinsame Spielen. Das wurde mit der Zeit immer intensiver, bis ich irgendwann mehrere Stunden am Tag übte und mein Vater mich unterstützte. Er zeigte mir die Gypsy-Picktechnik, darauf wäre ich selbst gar nicht gekommen. Ich übte sie immer weiter und sagte: „Das kann nicht stimmen, es fühlt sich so komisch an.“ Doch nach einem halben Jahr hat es plötzlich Klick gemacht und ich konnte es. Es klang sofort viel besser! Irgendwann brauchte ich Unterricht bei Spezialist*innen. Ich freundete mich mit verschiedenen professionellen (internationalen) Gitarrist*innen an, die meinen Ehrgeiz erkannt haben und meine Mentor*innen wurden.

Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Jazz bedeutet improvisieren und im Moment Melodien erfinden. Aber Jazz ist schwer, um gut zu klingen. Der Trick ist, es im Kopf ganz einfach zu halten. Das kann ich dir beibringen. Ausserdem höre ich den ganzen Tag Musik, um auf Ideen zu kommen. Wenn mir etwas gefällt, singe ich es nach und nehme sofort die Gitarre, um es zu spielen. Diese Einflüsse kommen aus aller Musik, die ich an einem Tag höre.

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Für einen Gitarristen habe ich wenige Gitarren und Verstärker. Effekte benutze ich gar nicht. Ich möchte alles aus mir selbst und meinem Instrument herausholen und nicht von Technik abhängig sein. Am liebsten spiele ich sogar akustisch, darum habe ich gelernt, laut spielen zu können und trotzdem gut zu klingen. Ich habe zwei gute Jazzgitarren und zwei gute Gypsy-Gitarren. Eine meiner Gypsy-Gitarren habe ich selbst gebaut!

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Ich habe immer Freude am Musikmachen. Ich liebe es, lange einen Rhythmus zu spielen oder einfach zuzuhören, wie schön ein Ton klingt. Für mich ist das pure Magie, von der man allein oder gemeinsam jeden Moment des Tages geniessen kann! Man findet darin alles, was einen interessiert: Poesie, Mathematik, Emotion, Ausdruck, Dynamik usw. Andere Musiker*innen sagen oft, dass meine Freude ansteckend ist.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Im Laufe der Jahre hatte ich viele verschiedene Gitarren und habe sogar eine Zeit lang einen Gitarrenladen geführt. Glücklich macht mich erst eine Gitarre, die ganz bestimmte Dinge erfüllt. das ist bei jedem Menschen anders. Für mich ist wichtig, dass eine Gitarre auch laut noch gut klingt, dann muss sie am besten klingen. Ich habe eine einfache Regel, ob ein Instrument gut ist: Vergisst du beim Spielen die Zeit und hast du sie nach einer halben Stunde immer noch auf dem Schoss? Dann hast du eine gute gefunden!

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich will herausfinden, was dein Ziel ist, wo deine Stärken liegen und wie du am besten lernst. So macht Musikmachen Spass und ich sehe es als meine Aufgabe, das bei dir zu wecken und dich in deiner Entwicklung zu unterstützen.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Jede*r Schüler*in hat eigenes Unterrichtsmaterial, das zu seinen*ihren Wünschen und dem jeweiligen Niveau passt. Wir beginnen mit dem Besprechen der Hausaufgaben und geben besonderen Herausforderungen Aufmerksamkeit. Dann gibt es oft einen Moment des gemeinsamen Spielens, das ist schön und sehr lehrreich. Daraus entsteht meist eine neue Aufgabe: ein neues Lied oder eine Herausforderung im aktuellen Stück. Ich habe eine Sammlung von Liedern, aus der oft gewählt wird, das gibt Struktur im Unterricht. Manchmal möchte ein*e Schüler*in ein spezielles anderes Lied lernen. Wenn es auch für andere interessant ist, nehme ich es in meine Sammlung auf.

Wie gehst du bei Kindern vor?
Ich selbst hatte als Kind Klavierunterricht, der wie eine Pflichtaufgabe wirkte. Das hat mir die Freude an Musik nicht gezeigt, und genau das mache ich anders. Bei Kindern ist mir wichtig, dass sie eine gute musikalische Basis bekommen, auf der man später aufbauen kann und dass sie Freude an Musik entdecken. Gemeinsames Spielen und das Instrument erkunden fördere ich neben den Hausaufgaben.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker?
Das erste Mal, als ich mit einem anderen Gitarristen zusammen gespielt habe: Einer spielte die Melodie, der andere die Akkorde. Wie das zusammen klang, so magisch! Ich war von diesem Moment an süchtig.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Keine Ahnung! Ich habe auf vielen grossen Bühnen bei Jazzfestivals in Europa gespielt, aber ich bevorzuge kleine, intime Konzerte, am liebsten sogar akustisch.

Mit welchem*welcher Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Mit J.S. Bach, Wes Montgomery, Grant Green oder Louis Armstrong. Ich wäre sehr neugierig auf ihre Persönlichkeit und Sichtweise. Von den lebenden Musiker*innen würde ich gern mit dem Gypsy-Geiger und Sänger Tcha Limberger spielen. Ich finde ihn sehr sympathisch und musikalisch.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Ich würde einen Kofferplattenspieler mitnehmen und eine LP von Django.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Am liebsten spiele ich in gemütlichen Cafés, wo die Leute tanzen, reden oder zuhören können. Dort kommt die Musik meiner Meinung nach am besten zur Geltung.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Meine Beziehung und Familie. Meine Freunde in den Niederlanden und in der Schweiz. Zürich ist für mich noch neu, also verbringe ich viel Zeit damit, die Stadt zu entdecken und mein Leben hier aufzubauen. Ausserdem liebe ich Designobjekte. Ich bin oft in Secondhand-Läden auf der Suche nach schönen alten Dingen und Kleidung.