Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Für lange Zeit war es Aaron Parks. Seine Linien beim Improvisieren haben eine unglaubliche Leichtigkeit, die mich bis heute beeindruckt. Sein Album "Invisible Cinema" ist bis heute mein Meistgehörtes.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ich versuche stets Übungen zu kreieren, die genau deinem Level entsprechen, sodass man dabei Musik machen kann, und gleichzeitig gezielt an etwas arbeitet. So soll man genug gefordert sein, um konzentriert zu sein, gleichzeitig aber flexibel bleiben, um Musik zu machen und sich auszudrücken. Bei mir kannst du auch lernen, dich in der Improvisation frei auszudrücken und genau das zu spielen, was du hören möchtest.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Ich fühlte mich schon als Sechsjähriger zu den schwarz-weissen Tasten hingezogen. Anfangs jedoch zu denen des Akkordeons, was mich bis heute erstaunt. Zu dieser Zeit gab es an der lokalen Musikschule -vielleicht glücklicherweise- keine Lehrperson für Akkordeon, weshalb mir der Musikschulleiter Klavier vorschlug. Für diese Idee war ich augenblicklich begeistert, und bis heute bin ich zufrieden mit dieser Fügung.
Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Ich versuche mir zuerst zu überlegen, was das Stück für eine Geschichte erzählt und was für Stimmungen darin vorkommen. Dies führt vielleicht zu verschiedenen Teilen im Stück. Erst danach zoome ich weiter hinein und beginne Melodien und Harmonien entstehen zu lassen.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele zurzeit sehr oft auf Klavieren und Flügeln, da ich für mich zurzeit viel Jazzklavier übe. In meinem klitzekleinen Home Studio kommen aber auch ein Synthesizer und ein E-Piano zum Einsatz.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Die allermeisten Mechanismen und Fertigkeiten in der Musik brauchen Zeit, bis man sich mit ihnen vertraut fühlt. Deshalb übe ich etwas lieber an mehreren Tagen immer wieder als einmal den ganzen Tag.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Naja, das Klavier ist ein ganzes Orchester für sich! So ist man als Pianist*In für den Groove mitverantwortlich, kann aber ebenso Melodien und Harmonien spielen. Dies bringt unglaublich viele Möglichkeiten, seine eigene Spielweise und seinen musikalischen Charakter zu entwickeln.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich versuche stets, die Lektionen an der jeweiligen Tagesform des/der Schüler/s*in anzupassen. Manchmal ist es sinnvoller, frei und intuitiv zu arbeiten, manchmal eher geordnet und strukturiert. Schlussendlich soll es Spass machen, und der/die Schüler*In soll am Ende der Lektion das Gefühl haben, sich heute intensiv mit der Musik und dem Klavierspielen beschäftigt zu haben.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Ich erachte es als sinnvoll, an verschiedenen Dingen parallel zu arbeiten und bei allen Themen stetig vorwärts zu gehen. Gleichzeitig lasse ich am Anfang der Stunde meistens Platz und frage, an was wir denn heute arbeiten sollen. Von dort entwickelt sich die Stunde dann.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Bei Kindern steht die Freude noch viel mehr im Zentrum. Dort versuche ich spüren, wo ich das Interesse des Kindes am besten abholen kann, und wo wir konzentriert an etwas dransein können. Eine schöne Aufgabe!
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Ein wunderschönes Konzert war mit meiner Band MÜKKE im Gränni, eine ehemalige Zwischennutzung. Megaschöne Stimmung, die Musik ist super rübergekommen und es waren so viele Leute da, die ich mag!
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Nun, ich möchte diese Musiker*Innen lieber direkt fragen, darum möchte ich hier nicht zuviel verraten;) Aber einmal mit dem Zürcher Schlagzeuger Mario Hänni zu spielen, wär schon megacool!
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Gretchen Parlato "The Lost and Found". Ich habe diese Platte schon so oft gehört, dass sie mich mit unglaublich viel peace&quiet erfüllt. Musikalisch finde ich den Bandsound unglaublich ausgeglichen.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich mag Spaziergänge mit Freund*Innen, Skitouren, Langlauf, Beachvolley, schwimmen, kochen und lesen. Ausserdem bin ich Teil eines Buchclub zu philosophischen Themen.