Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Matthew Tennikoff. Seine eingängigen Lines haben mich motiviert, mit dem Bassspiel anzufangen. Sie sind einfach, aber hören sich trotzdem nach etwas an. Und zwischendurch kommt dann doch mal ein Song, an dem ich mir heute noch die Zähne ausbeissen kann. Donald Dunn: Cooler Stil, kreative Basslines, die einem sehr viel über das Instrument beibringen können, wenn man sie genauer unter die Lupe nimmt. Tim Commerford: Was der Typ mit lediglich einer Tonleiter und einem genialen 16tel-Feeling anstellen kann! Coole „Fist-in-Face“ Rocknummern.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Deinen Song auf der Bühne wirkungsvoll zu performen.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Mama zuliebe machte ich mich daran, Gitarre spielen zu lernen. Die Logik sagte mir jedoch, vier Saiten seien einfacher zu beherrschen als sechs – was für ein Trugschluss. Bis heute bin ich fasziniert vom Bassspiel und entdecke immer wieder neue Facetten dieses spannenden Instruments.
Auf welchem Equipment spielst du heute und warum?
Der Markbass CMD 121 ist aktuell mein Lieblings-Amp: Sehr klein, sehr leicht, sehr laut – und ein riesen Soundspektrum.
Meine zweite Liebe ist der ErnieBall MusicMan StingRay – ok damals hat das Auge entschieden und nicht der Sound. Trotzdem hatte ich ein glückliches Händchen, denn der Bass passt vom Sound her perfekt zu mir.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen und warum?
Wenn ich mir ein musikalisches Ziel vorgenommen habe, bleibe ich solange dran, bis ich es beherrsche und verstanden habe.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Es ist mit mir um die Welt gereist.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Mir ist es wichtig, deinen Blick für die gesamte Band zu öffnen. Dein Bassspiel soll nicht nur grooven, sondern die Band beflügeln.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
1. Eine lockere Aufwärmübung
2. Besprechen der Hausaufgaben
3. Arbeiten an einem Thema
4. Jam-Session
5. Neue Hausaufgaben
Wie gehst du bei Kindern vor?
Ich lege bei Kindern den Hauptfokus auf das gemeinsame Musizieren: Theorie spielt nur eine Rolle, wenn sie eine konkrete Anwendung im Musikstück findet.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker und warum?
Als mein 1 ½ - jähriger Sohn mich das erste Mal live spielen hörte, wollte er unbedingt mit mir auf die Bühne. Kaum hatte er es geschafft, sich von der Mama loszureissen, stürzte er sich auf meine Effektgeräte. Der kleine Toningenieur gab sich alle Mühe, meinen Sound zu „optimieren“. Auch wenn unser Jazzquintett danach mehr nach einer Rumpelkapelle geklungen hat: Ich bin fast geplatzt vor Stolz über meinen musikfreudigen kleinen Sohn.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
The Hub, in Sydney.
Mit welche(r)m MusikerIn würdest du gerne einmal spielen und warum?
Am allerliebsten würde ich eine Master-Class bei Hans Zimmer besuchen. Ich liebe seine treibende und emotionale Filmmusik.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen und warum?
Where the light is – John Mayer Trio.
Die Scheibe bietet einfach alles: Ruhige Nummern, abwechslungsreiche Giti-Soli und Pino Paladino’s unverwechselbaren Fretless-Sound.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ein grosser Traum für mich ist es, auf einer Musical-Bühne spielen zu dürfen.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Mit meiner Frau und meinem Sohn am See sitzen und Steine ins Wasser werfen.