Welche Gitarrentypen gibt es?

Handbuch für Musikunterricht
Uns erreichen täglich verschiedenste Fragen rund um das Thema Musikunterricht. Diese beantworten wir zusammen mit erfahrenen Lehrpersonen in unserem Handbuch für Musikunterricht. In den nächsten Wochen stellen wir euch hier im Blog Themen aus Artikeln vom Handbuch vor.
Viele Schüler*innen wissen nicht so genau, welche Art von Gitarre sie eigentlich lernen wollen oder können diese nicht benennen, obwohl sie eigentlich eine Vorstellung davon haben. In diesem Blogartikel stellen wir euch die verschiedenen Gitarrentypen und ihre Eigenheiten vor.
Mehr dazu findest du auch im Hanbuchartikel Gitarre lernen für Erwachsene.
Akustische Gitarre
Bei akustischen Gitarren wird der Ton rein mechanisch erzeugt und du brauchst dazu keinen Tonabnehmer, Verstärker oder sonstige zusätzliche elektrische Geräte. Der Klang wird durch das Auslösen von Saitenschwingungen mit der Anschlagshand zum Beispiel durch Zupfen oder oder "Schrummen" erzeugt. Über den Steg werden die Schwingungen der Saiten auf die Decke und den Korpus übertragen und dadurch verstärkt.
Klassische Gitarre
Zu den akustischen Gitarren gehört auch die klassische Gitarre (auch Konzertgitarre, Spanische Gitarre oder Flamencogitarre genannt). Sie hat im Vergleich zur Westerngitarre und zur E-Gitarre ein breiteres Griffbrett. Die tiefen Saiten (E,A,D) sind aus Nylonseide und mit Kupfer- oder Silberdraht umwickelt. Die drei höheren Saiten (G,H,E) werden aus Nylon gefertigt. Flamenco- oder Spanische Gitarren untescheiden sich nicht gross von der Klassichen Gitarre. Manchmal ist die Saitenlage tiefer. So kann "perkussiver" gespielt werden. Teils unterscheiden sich auch die Holzarten, die verbaut werden.
Mit der Klassischen Gitarre kannst du klassische Musik, spanische Musik, lateinamerikanische Musik aber auch Lagerfeuer-Songs mit Akkorden spielen.
Hier siehst du ein Video-Beispiel. Lotti Szalai unterrichtet klassiche Gitarre in Basel.
Westerngitarre
Westerngitarren sind grundsätzlich ähnlich aufgebaut wie Klassische Gitarren, unterscheiden sich aber dennoch bezüglich einigen Konstruktionsdetails und klanglich sehr deutlich.
Sie haben einen schmaleren Hals und die Saiten sind aus Stahl. Auch der Steg ist anders aufgebaut, dies verändert die Art und Weise, wie sich die Schwingungen der Saiten auf den Korpus übertragen. Die Westerngitarre tönt darum metallischer und härter als eine klassische Gitarre.
Mittlerweilen gibt es verschiedene Korpusgrössen und Formen, die den Ton der Gitarre verändern. Grundsätzlich gilt: Je grösser der Korpus umso lauter das Instrument, weil es dann mehr Resonanz bietet. Aber auch die Qualität, Sattel, Mechaniken, Steg und die verwendetetn Holzarten bestimmen den Klang des jeweiligen Instrumentes.
Wenn du live und verstärkt mit einer Westerngitarre spielen willst, gibt es Modelle mit eingebautem Tonabnehmer und einem elektrischen Ausgang. Man nennt diese Modelle Elektro-akustische Gitarren.
Westerngitarren eignen sich sehr gut, um moderne Musikrichtungen wie Pop, Folk, Rock oder Blues zu spielen. Oasis , Bob Dylan (siehe Video) oder auch Tom Petty sind berühmte Beispiele für einen typischen Westerngitarrensound.
Elektrische Gitarre
Die elektrische oder auch E-Gitarre hat eine elektrische Tonabnahme, die Saiten sind aus Stahl.
Im Gegensatz zur akustischen Gitarre braucht sie keinen akustischen Klangkörper zur Verstärkung der Saitenschwingungen und ist somit auch von den elektroakustischen Gitarren zu unterscheiden, die einen Resonanzörper haben (siehe oben).
Weil dadurch die äussere Linienführung nicht relevant ist für den Klang der Gitarre, gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Formen, die teils Vorteile für die Bespielbarkeit bieten. Zusätzlich kann eine grosse Vielfalt an Klängen mit zusätzlichen Geräten wie Gitarrenverstärkern oder Effekten erzeugt werden.
Weil sich früher Gitarrist*innen im Jazz aufgrund der geringen Lautstärke der akustischen Gitarre irgendwann nicht mehr gegen Bläser oder auch ein einzelnes Klavier durchsetzen konnten, wurde das Verlangen nach mehr Volumen immer grösser. So entwickelte sich die E-Gitarre stufenweise aus der akustischen Gitarre. Deshalb wird unter dem Begriff E-Gitarre im weiteren Sinne die gesamte Bandbreite von akustischen (Jazz-)Gitarren mit angebautem Tonabnehmer auf der einen Seite und Gitarren ohne Resonanzkörper auf der anderen Seite verstanden. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es zahlreiche Mischformen, die sich bis heute gehalten haben und die meistens als „halbakustische“ E-Gitarren oder Halbresonanzgitarren bezeichnet werden. Diese sind nicht zu verwechseln mit Elektro-akustischen Gitarren, welches eher Klassische- und Westerngitarren mit Tonabnehmer sind (siehe oben).
Mit einer E-Gitarre können je nach Modell, Verstärker und Effekten eine Vielzahl verschiedener Musikstile gespielt werden. Von Jazz über Pop bis Rock und Heavy Metal ist alles möglich.
Berühmte E-Gitarren Legenden sind unter anderen Jimi Hendrix, Eric Clapton, Jeff Beck, B. B. King, Steve Vai oder Angus Young (siehe Videos).
Wenn auch du Gitarre lernen willst, stehen wir dir gerne zur Verfügung und beantworten allfällige Fragen dazu.
Unsere Gitarrenpartner in verschiedenen Städten beraten dich kompetent, wenn du eine Gitarre kaufen oder mieten willst.
Das Handbuch für Musikunterricht werden wir in Zukunft weiter ergänzen. Falls auch du noch Fragen rund ums Thema Musikunterricht hast hast, kannst du uns diese gerne schicken. Vielleicht gibst du uns sogar das Thema für den nächsten Artikel vor?
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